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Muldestausee in Schlaitz Muldestausee in Schlaitz: Wildromantische Ausblicke am See

Von Iris Lademann 07.05.2004, 17:13

Schlaitz/MZ. - Wanderwege gibt es deshalb hier reichlich. Und das Schöne daran: Sie sind überschaubar, nicht zu lang und einen Blick auf dem Stausee bieten sie allemal. Ganz nach Belieben kann man einfach loslaufen - nach dem Kaffeetrinken oder Mittagessen im Heide-Camp Schlaitz vielleicht.

Vielfältig die Flora und Fauna. Das wird schon rund um das Informationszentrum für Umwelt und Naturschutz "Haus am See" deutlich. Susanne Grießbach steht mitten im Lehrgarten und zupft Unkraut. "Seit zehn Jahren mache ich das nun schon, solange es unsere Einrichtung gibt", sagt sie beim Aufrichten und lädt zu einen Rundgang durch "ihr" Haus ein.

Die Sprunggrube am Wanderweg "Stauseering", der in unmittelbarer Ufernähe verläuft, ist nicht nur für die Kinder eine Herausforderung. Lustig vor allem die Weitenangaben: Wie weit springt ein Hase? oder: Wie weit springt ein Leopard? "Man kann gewiss sein, wer sich hier ausprobiert, hat sofort Nachahmer auf seiner Seite." Das jedenfalls hat der Leiter des Kreiswanderwegeaktivs, Siegfried Rabenhorst, schon oft beobachtet.

Beobachten steht bei dem Naturfreund in jeder Beziehung obenan. Und er versteht es, sein Wissen weiterzugeben. Er weist auf das Feuchtgebiet hin, das unter "Tiefkippe" bekannt wurde. Es beginnt oberhalb des Stausees an der alten Fernverkehrsstraße 100, die einst über Schlaitz führte. "Hier anzutreffen sind Elbebiber, Wasserralle, Zwergtaucher, Rohrweihe, Große Rohrdommel und Drosselsänger", zählt Rabenhorst auf und ergänzt, dass die Natur sich damit ein Stück zurückgeholt habe.

An der alten F 100, die 1964 wegen des Tagebauaufschlusses außer Betrieb genommen wurde, steht auch ein kunstvoll errichtetes Denkmal: der Totschlag. Erinnern soll der Stein an den Mord eines Fuhrmanns, der vor Jahren und Jahren stattgefunden haben soll. In Aufzeichnungen des Heimatforschers Emil Obst steht, "dass der Raubmord an dem Fuhrmann Bräsler auf der Chaussee bei Schlaitz vom Mühlenzeugarbeiter R. aus Zörbig begangen worden war".