Miss Sachsen-Anhalt Miss Sachsen-Anhalt: Wahlen helfen gegen die Nervosität

bITTERFELD/MZ - Die schönste Frau des Landes kommt aus Bitterfeld. Anne Theresa Masslich wurde am Wochenende im Van der Valk Resort in Linstow (Mecklenburg-Vorpommern) zur Miss Sachsen-Anhalt gekürt. Im Wettbewerb präsentierte sie sich vor gut 500 Zuschauern - und war dabei kaum aufgeregt, wie sie sagt.
„Am Anfang habe ich bei Schönheitswettbewerben mitgemacht, um meine Nervosität zu bekämpfen“, erzählt die 25-Jährige. Sie habe früher vor Publikum keinen Ton herausbekommen. „Am schlimmsten war es zu meiner Jugendweihe. Ich stand mit den anderen auf der Bühne und musste nur einen Schritt vortreten. Das war eigentlich keine große Sache, hat mir aber trotzdem große Angst gemacht.“ Mit 17 Jahren trat Masslich dann zum ersten Mal bei einem Schönheitswettbewerb an. Es war die Miss-Waikiki-Wahl eines örtlichen Eiscafés. „Auch da war ich sehr nervös. Aber mit jedem Wettbewerb wurde es ein wenig besser.“
Im Jahr 2009 wurde Masslich Miss Anhalt-Bitterfeld. Sie brauchte drei Anläufe, um den Titel zu gewinnen. „Der kritische Moment kommt, wenn man vom Moderator etwas gefragt wird. Du stehst auf der Bühne und alle starren dich an, da darf man nicht den Faden verlieren. Mittlerweile denke ich mir: Nicht vergessen, wie du heißt und wo du herkommst - dann wird alles gut“, so Masslich. Ihr Freund begleitet sie zu den Wettbewerben, wie sie erzählt. Und auch Verwandte und Bekannte fieberten mit. „Als feststand, dass ich Miss Sachsen-Anhalt bin, meinten alle: ,Wir haben es schon immer gewusst!’“ Besonders ihre Mutter habe sich riesig gefreut.
Nicht jeder kann Schönheitskönigin werden
Viele der Teilnehmerinnen treten, wie die Bitterfelderin, bei mehreren Wettbewerben an. Man sieht sich also häufiger, es entstehen Freundschaften. Einige ihrer Kolleginnen gewännen sogar die Wettbewerbe mehrerer Bundesländer. „Es kommt darauf an, wo man wohnt“, erzählt Masslich. Wenn man also beispielsweise von Hannover nach München zieht, kann man erst Miss Niedersachsen und dann Miss Bayern werden.
Die Teilnahme an einer Schönheitskonkurrenz ist aber nicht für jeden das Richtige. So beteiligte sich auch eine Freundin Masslichs am Wettbewerb für die Miss Sachsen-Anhalt. „Ihr Fazit lautete: Ein Mal und nie wieder!“, erinnert sich die Gewinnerin. Der Stress und die Anspannung seien wohl zu viel gewesen. Inklusive Anreise und Probe ziehe sich die Veranstaltung schließlich über einen ganzen Tag.
Normalerweise bestehen Schönheitswettbewerbe wie die Wahl zur Miss Sachsen-Anhalt aus zwei Runden. Zunächst führen die Teilnehmerinnen Abendkleider vor. Dann müssen sie dem Publikum ein wenig von sich erzählen: wie sie heißen, wo sie herkommen, was ihre Hobbys sind. Anschließend werden ihnen Fragen zu allgemeinen Themen gestellt. „Da merkt man, wer nicht nur gut aussieht, sondern sich auch ausdrücken und spontan reagieren kann“, sagt Masslich. In der zweiten Runde führen die Teilnehmerinnen Bademode auf der Bühne vor. Anschließend fällt die Jury ihr Urteil und verleiht den Titel.
Im normalen Leben arbeitet Masslich als Logopädin. Diesen Job will sie auch während ihrer Amtszeit als Miss Sachsen-Anhalt weiterführen, in der sie den ein oder anderen Termin wahrnehmen wird. „Das werden wohl hauptsächlich Benefiz-Veranstaltungen und Eröffnungen sein“, vermutet sie. Von den Veranstaltern der Schönheitskonkurrenz habe sie einen Berater zur Seite gestellt bekommen, der ihr beim Koordinieren der Termine helfen solle.
Sprechunterricht für die Deutschlandwahl
Der Titelgewinn auf Landesebene qualifiziert Masslich nun als Kandidatin für die Wahl zur Miss Germany. Zuvor nimmt sie an einem Übungscamp im Tropical Islands Resort bei Berlin teil - zusammen mit 23 anderen Schönheitsköniginnen. Dort soll Masslich unter anderem Sprechunterricht bekommen, um sich möglichst klar auf der Bühne ausdrücken zu können. „Außerdem bekommen wir Knigge-Unterricht“, erzählt die 25-Jährige.
Am 8. Februar findet dann die Wahl zur Miss Germany im Europa-Park Rust statt. Es wird wohl Masslichs letzter Wettbewerb sein. „Irgendwann muss man ein Ende finden“, erzählt sie. Sie sei schließlich schon lang dabei. Theoretisch dürfte sie in zwei Jahren wieder als Miss Sachsen-Anhalt antreten. „Aber das habe ich nicht vor, auch wenn es viel Spaß macht.“ Sie hoffe auf ein schönes Finale für sich beim Miss Germany Wettbewerb.
