Karnevalistische Tanzmeisterschaft Landesmeisterschaften im karnevalistischen Tanzen: Roitzscher Carnevalsverein mit Doppelerfolg

Roitzsch/Merseburg - In dem ganzen Getümmel wirkte Elisabeth Misiurny entspannt. Für die Elfjährige gab es bei der 20. Landesmeisterschaft im karnevalistischen Tanzen am Sonntag auch keinen Grund mehr, aufgeregt zu sein. Das Mädchen vom Roitzscher Carnevalsverein hatte ihren Auftritt als Tanzmariechen in der Merseburger Rischmühlenhalle bereits hinter sich gebracht - mit Erfolg.
Auf einer Bühne war sie vor mehr als 1.000 Zuschauern umhergewirbelt. Spagat, Radschlagen - für die Elfjährige ist all das offenbar ein Kinderspiel. Sogar ein sogenanntes Freirad, dabei dürfen die Hände den Boden nicht berühren, hatte die junge Roitzscherin in ihrem blauen, mit Glitzersteinen verzierten Kostüm vorgeführt.
Und sie fand in den Augen der Juroren großen Gefallen: Im Falle von Misiurny bedeutete das altersklassenübergreifend den Bestwert. 432 Punkte bekam die neue Landesmeisterin für ihre erfrischende Darbietung. „Damit kann ich zufrieden sein“, sagte das ehrgeizige Mädchen. Von der voll besetzten Zuschauertribüne aus beobachtete Misiurny nach ihrem Auftritt das bunte Spektakel, das die Meisterschaft ausmachte.
In unterschiedlichen Kategorien wurden in mehreren Altersklassen die Titel vergeben
In vielen kreativ gestalteten Kostümen waren die Teilnehmer unterwegs. In unterschiedlichen Kategorien wurden in mehreren Altersklassen die Titel vergeben. Die Roitzscher Karnevalisten durften sich nicht nur über den Sieg ihres jungen Aushängeschilds freuen. Die Teeniegarde war ebenfalls erfolgreich. Dabei war eine der Tänzerinnen sogar erkältungsgeschwächt an den Start beziehungsweise auf die Bühne gegangen. Trotzdem sprang am Ende der Erfolg und damit die Qualifikation für die Norddeutsche Meisterschaft heraus.
Dort hin fährt auch Elisabeth Misiurny. Die Erfolgsliste der Elfjährigen ist beeindruckend. Neben Siegen bei verschiedenen Landesmeisterschaften hat sie vordere Platzierungen bei offenen Turnieren vorzuweisen. Bei derartigen Vergleichen trifft sie auf Tänzerinnen aus dem gesamten Bundesgebiet.
Von September bis April geht die Saison für die karnevalistischen Tänzer
„Das Niveau ist dann um einiges höher“, sagte Mutter Alexandra Misiurny. Bis auf ihren älteren Bruder hatte die Elfjährige bei der Meisterschaft in Merseburg die gesamte Familie zum Anfeuern mitgebracht. Neben Mutter Alexandra saßen noch Vater Dennis sowie die kleine Schwester unter den vielen Zuschauern. Der familiäre Rückhalt sei bei der Sportart enorm wichtig, sagt sie.
Von September bis April geht die Saison für die karnevalistischen Tänzer. „Wir sind in der Zeit fast an jedem Wochenende für Wettkämpfe unterwegs“, sagt Alexandra Misiurny. Aber auch das Training bedeute für die Elfjährige großen Aufwand: Seit ein paar Monaten übt Elisabeth Misiurny bei einem renommierten Trainer in Aachen. „Dorthin fahren wir öfter, um mit ihm zu trainieren“, erzählte die Mutter.
Sport spielt für Elisabeth jeden Tag eine größere Rolle. Seit diesem Schuljahr geht sie in Halle auf die Sportschule. „Dort mache ich Rhythmische Sportgymnastik.“
Tanzmariechen aus Sachsen-Anhalt möchte Norddeutsche Meisterschaft gewinnen
In der aktuellen Saison hat die Schülerin ein ganz großes Ziel: Sie möchte bei der Norddeutschen Meisterschaft am nächsten Wochenende in Aachen zu den besten fünf Tänzerinnen gehören. „Damit würde ich mich für die Deutsche Meisterschaft qualifizieren.“
Die Elfjährige wäre das erste Tanzmariechen aus Sachsen-Anhalt, dem das gelingt. Und weil die nationalen Titelkämpfe Mitte März in Halle stattfinden, wäre dann wohl auch eine größere Delegation der Roitzscher Karnevalisten zum Anfeuern mit von der Partie. (mz)
