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Kunstwerke aus ganzen Stämmen

Von Gerd Lüdtke 31.07.2005, 17:05

Tornau/MZ. - Auf der großen Wiese neben Weichers Mühle hatten sich die Akteure bereits riesige Holzstämme heraus gesucht. Mit Roland Lindner aus Holzsteitz bei Zeitz trat ein mehrfacher Sieger der Vorjahre zum Wettbewerb an. Jüngster Teilnehmer, der mit Hammer und Stecheisen einen liegenden Frosch formte, war der zwölfjährige Kay Köppe. Mit 64 Jahren war Eugen Fluhr aus einem kleinen Ort bei Kempten im Allgäu der mit Abstand älteste Teilnehmer.

Matthias Große aus Bitterfeld und Michael Seiffert aus Krina gehörten zum Teilnehmerfeld. Roland Bär aus Burgkemnitz trat bereits zum sechsten Mal an.

Bürgermeister Enrico Schilling dankte den vielen Ehrenamtlichen aus dem Ort und aus der Region, die zum Gelingen eines der größten kulturellen Ereignisse im Naturpark beitrugen. "Unser Heimatkünstler Wolfgang Köppe erfüllt sich mit diesem Wettbewerb einen Lebenstraum. Deshalb stiftete er auch in diesem Jahr wieder eine von ihm geschaffene Skulptur als Köppe-Preis", so Schilling. Der Bürgermeister hieß die vielen Besucher aus Nah und Fern willkommen. Mit dem Ausruf "Ran an die Sägen, lasst die Ketten kreischen" schickte er die Künstler an ihre ausgewählten Arbeitsplätze.

Für die Besucher des Events blieb genügend Zeit für einen ausgedehnten Rundgang über den Platz. Der Gemeinde Tornau als Hauptveranstalter war es in Absprache mit dem Heideverein gelungen, viele Heimat- und Heidefreunde zur aktiven Mitwirkung zu motivieren.

So hatte der aus Bad Düben stammende Maler Andreas Tüpke einen Malstand für Kinder aufgebaut. Gleich nebenan betreuten Trauthilde Richter und Rosemarie Schmidt die jüngsten Besucher bei Bastelversuchen. Klaus Wirtz aus dem Teehaus Schweinitz zeigte an seinem Stand, was in der Dübener Heide alles an Kräutern wächst und zu Tee verarbeitet werden kann.

Selbst aufgezogene Kräuterpflanzen hatte Gabi Schumann aus Schlaitz mitgebracht. Korbmachermeister Siegfried Kiesewetter aus Tornau stellte diverse Korbwaren aus. Peter Gebauer aus Kossa hatte Hof- und Zierbesen aus Birkenreisig an seinem Stand. Honig, Bonbon, Wein und Likör, alles auf der Basis von Bienenprodukten, stellte Imker Bruno Richter aus Wellaune vor. Anne Marthe Anger aus Berlin saß am Spinnrad und verarbeitete Kamelwolle zu einem Strickfaden.

Unter den Besuchern war auch eine Gruppe Biker aus dem Raum Dresden / Pirna. Im Internet hatten sie von dem Wettbewerb erfahren. Deshalb hatten sie eine Rundfahrt durch die Dübener Heide mit dem Besuch in Tornau verbunden. Dem Vorsitzenden des Vereins Dübener Heide, Axel Mitzka, war es vorbehalten, das neue Köhlerliesel Martina Barth vorzustellen.

Die Jury musste am Sonntagnachmittag Schwerstarbeit leisten, um den Sieger 2005 zu ermitteln. Unter dem Beifall der Besucher wurde verkündet, dass alle ausgezeichnete künstlerische Werke erstellt haben.