Kreiswerke Anhalt-Bitterfeld Kreiswerke Anhalt-Bitterfeld: Biotonnen lösen Kompost schrittweise ab
bitterfeld/MZ/STSC - Die Biotonnen werden im Landkreis Anhalt-Bitterfeld immer populärer. Das teilen die Anhalt-Bitterfelder Kreiswerke mit. „Wir haben Zuwächse in der Region Bitterfeld, Köthen und Zerbst“, erklärt Heike Tauber, Prokuristin der Kreiswerke. Im Altkreis Bitterfeld hat im Jahr 2012 nach Kalkulationen der Kreiswerke jeder Einwohner 152,7 Kilogramm Bioabfälle entsorgt. Das ist ein halbes Kilo mehr als noch 2011. Auch die Gesamtmenge des entsorgten Bioabfalls bleibt hoch. „Und das trotz gleichzeitigen Bevölkerungsrückgangs“, stellt Tauber fest. Im Jahr 2010 warf im Altkreis Bitterfeld jeder Einwohner durchschnittlich noch 137,77 Kilogramm Biomüll in die braunen Tonnen. Das sind etwa 15 Kilo weniger als heute.
Im Vergleich mit anderen Versorgungsgebieten der Anhalt-Bitterfelder Kreiswerke ist der Altkreis Bitterfeld Spitzenreiter in Sachen Biomüll. „Das liegt aber daran, dass die anderen Regionen ländlicher sind“, weiß Prokuristin Tauber. Zudem sei die Biotonne in Zerbst erst 2009 in einem Pilotprojekt eingeführt worden.
"Den Kompost will kaum noch jemand haben"
Insgesamt führen die Kreiswerke die Biomüll-Entwicklung auch darauf zurück, dass die Bewohner im Landkreis den Müll immer seltener auf ihren Grundstücken belassen: „Den Kompost will kaum noch jemand haben“, teilte Tauber von den Kreiswerken während der letzten Sitzung des Umweltausschusses des Landkreises mit. Das Unternehmen merke dies daran, dass mehr und mehr Menschen die Bio-Tonnen in Anspruch nehmen.
Beim anfallenden Hausmüll sind mengenmäßig die Köthener Spitzenreiter. „Das liegt an dem früheren System, wo es für die Tonnen einen Jahresbeitrag zu entrichten gab und keine Banderolen“, so Tauber. Dem Umweltausschussvorsitzenden im Landkreis, Kees de Vries (CDU), gefallen die Zahlen zum Hausmüll nicht: „Ich habe ein Problem damit, dass man in Köthen anscheinend noch nicht gelernt hat, dass man mit Müll auch anders umgehen kann“, sagte er während der Ausschusssitzung.
Insgesamt verzeichnen die Kreiswerke Umsatzrückgänge durch den Bevölkerungsrückgang. Mitte 2012 lebten 173 000 Menschen im Landkreis. Das sind 10 000 weniger als 2008.