Konzept Konzept: Viel billiger als die Heimeinweisung
Wolfen/MZ. - Von sechs bis 14 Jahre soll das Klientel alt sein. mit schulischen und erzieherischen Defiziten belastet, verhaltensauffällig und hilfebedürftig. Auch Patienten mit Psychiatrieerfahrung soll die Tagesgruppe aufnehmen. Als Aufgabe steht die Begleitung der schulischen und persönlichen Entwicklung sowie die Reintegration in die Familien. "Wir wollen auch Arbeit mit den Eltern leisten." Hilfe bei sozialen Konflikten und der Erziehung soll gewährt und im Bedarfsfall auch die sinnvolle Freizeitplanung angeboten werden. Den Familienverbund zu stärken und das Beste für die Kinder zu erreichen, sei das oberste Ziel.
In der Tagesgruppe ist Einzel- und Gruppenarbeit angedacht. Für ihre Betreuung sind eine Diplomheilpädagogin, eine staatlich anerkannte Pädagogin und eine anerkannte Erzieherin mit kinderheilpädagogischer Ausbildung vorgesehen. Unter den zu betreuenden acht Kindern soll es vier schwere und vier leichte Fälle geben.
Der Bedarf für die Einrichtung ist da: "Derzeit stehen 14 Kinder auf der Warteliste", sagte Kreisjugendamtsleiter Peter Grimm dem Ausschuss. Hauptsächlich käme das Klientel aus Wolfen, was neben dem Umfeld aus Jugendclub, Spielplätzen, Grundschule und Einkaufsmöglichkeiten für den anvisierten Standort Grünstraße 32 spricht. Das ehemalige Bürgerforum böte auf rund 220 Quadratmetern Raum für Ruhebereich, Gruppenräume, Hausaufgabenzimmer und sanitäre Einrichtungen und sei zudem behindertengerecht gestaltet, meinte Rommelfanger.
Zu den Kosten laufen noch die Verhandlungen mit dem Jugendamt. Die Unterbringung der Kinder soll über einen Pflegesatz von maximal 60 Euro pro Tag und Kind für fünf Tage pro Woche finanziert werden. Angesichts der Personalbesetzung sei das ein sehr akzeptables Angebot, meint Grimm. Der Jugendamtsleiter will hier auch Fälle unterbringen, denen andernfalls eine Unterbringung im Heim droht. "Die wäre teurer." Etwa 100 Euro pro Tag und Kind und das Ganze sieben Tage pro Woche schlügen fürs Heim zu Buche.
Zu der ebenfalls in der Grünstraße ansässigen Tagesgruppe der Arbeiterwohlfahrt sieht Rommelfanger sich nicht in Konkurrenz. Die Awo habe eine andere Zielrichtung.