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Kein Torjubel Kein Torjubel: Warum die neue Pforte für Schloss Burgkemnitz bei Bitterfeld für Ärger sorgt

Von michael maul 24.02.2017, 08:00
Daniel Bunge zeigt das restaurierte Tor, das am Zugang zum Hof des des Burgkemnitzer Schlosses angebaut werden sollte.
Daniel Bunge zeigt das restaurierte Tor, das am Zugang zum Hof des des Burgkemnitzer Schlosses angebaut werden sollte. André Kehrer

Burgkemnitz - Es ist wunderschön geworden, das Eingangstor für das Burgkemnitzer Schloss. Alle verbogenen Streben sind gerichtet, neue Farbe ist aufgetragen und unter der Krone auf dem Tor sind die vier großen Buchstanden „B“ zu sehen. Baron Bodo von Bodenhausen Burgkemnitz bedeuten sie. Doch wann das Tor auch für die Öffentlichkeit zu sehen ist, steht noch in den Sternen.

Was ist passiert, war doch für den Donnerstag, 23. Februar, die feierliche Übergabe an die Caritas gleich nebenan vorgesehen. War es fehlende Kommunikation, die die neuen Eigentümer nun vor ein weiteres Problem stellen?

Restaurierung kostete Zeit und Geld

„Wir haben viel Arbeit und auch Geld in die Restaurierung dieses alten Tores gesteckt“, sagt Daniel Bunge. Er ist neben Franziska Schulze der neue Eigentümer des im 17. Jahrhundert erbauten Gebäudes. „Geplant war, das Tor an der Einfahrt zu den Caritasgebäuden zu installieren“, beschreibt Bunge seine Idee. Das hätte bei der Einfahrt auf das Gelände des Schlosses und auch der Caritas ein sehr gutes Bild gegeben, meint er.

Zumal mit dem Wappen auch ein Hinweis auf die ehemaligen Besitzer gegeben würden. Doch aus dieser Idee ist erst einmal nichts geworden, obwohl wir das Tor als Sachspende für die Einrichtung geplant gewesen sei. Ach habe man es so weit verbreitert, dass die Zufahrt für die Feuerwehr immer gewährleistet gewesen wäre.

Passt das Tor optisch nicht aufs Gelände?

„Wir müssen das Gelände um unsere Einrichtung einzäunen“, beschreibt Winfried Preden von der Caritas Trägergesellschaft St. Mauritius seine Vorstellungen. Das müsse man tun, damit die Bewohner nicht unbeaufsichtigt ins weite Gelände laufen könnten. Und diese Einfriedung werde mit einem normalen Drahtzaun geschehen. Dazu passe das große eiserne Tor rein optisch nicht.

Und noch einen anderen Grund nennt Preden als Ablehnung des restaurierten Tores. „Wir müssen diesen Zugang sehr oft am Tage öffnen und wieder schließen und das bedeutet für die Mitarbeiter und Lieferanten eine größere Kraftanstrengung.“ Ein kleines leichteres Tor ließe sich im täglichen Gebrauch wesentlich besser handhaben.

Für Landrat Uwe Schulze (CDU), der den vor-Ort-Termin gleichzeitig zur Besichtigung des Schlosses nutzte, steht fest: Das Tor sei sehr schön geworden, sollte aber an einem anderen Bereich des Schlosses angebaut werden. Gleichzeitig zollte er den neuen Schlossherren Respekt für den Mut und die Visionen, die sie in den Ausbau des Burgkemnitzer Schlosses investieren würden. (mz)

Das alte Schloss in Burgkemnitz wird zurzeit aufwändig saniert.
Das alte Schloss in Burgkemnitz wird zurzeit aufwändig saniert.
André Kehrer