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Katastrophenschutz Katastrophenschutz: Landkreis will aufrüsten

Von Alexander Schierholz 23.03.2004, 17:56

Bitterfeld/MZ. - Der Landkreis will in den nächsten vier Jahren kräftig in den Katastrophenschutz investieren. Stimmt der Kreistag zu, sollen bis 2007 mehr als 800 000 Euro für Ausrüstung und Ausbildung von Helfern aufgewendet werden. Diese Summe steht im Haushaltsentwurf, dessen Beschluss für den 15. April geplant ist.

Landrat Uwe Schulze (CDU) sagte der MZ am Dienstag, nach dem Hochwasser vor knapp zwei Jahren seien Forderungen nach einem verbesserten Katastrophenschutz laut geworden. Dem komme der Kreis jetzt nach. Der Löwenanteil der Investitionen soll in den Standort Marienstraße in Bitterfeld fließen. Dort sind jetzt schon das Feuerwehr- und Umwelttechnische Zentrum, ein Brandschutzcontainer und eine Atemschutzanlage für das Training von Feuerwehrleuten und die Leitstelle untergebracht. Auch das Amt für Brand- und Katastrophenschutz hat dort seinen Sitz.

Dessen Leiter Reinhard Thiel nannte als einen Schwerpunkt das Training von Einsatzkräften. Es seien nicht nur Feuerwehrleute, sondern auch Angehörige von Rettungsdiensten und Wasserwehren angesprochen. "Wir haben reichlich Ausbildungsbedarf", sagte Thiel. Das Übungsangebot in der Marienstraße soll deshalb noch in diesem Jahr um einen Übungsteich erweitert werden. Daran können sowohl die Entnahme von Wasser als auch das Verhalten von Unfällen am und auf dem Wasser geprobt werden. Ausgebaut werden soll ein bereits vorhandener Übungsdeich.

Ferner will der Kreis mit der Bahn verhandeln über den Kauf eines ausrangierten Kesselwagens, an dem Havarie-Einsätze geübt werden können. Ein solcher Waggon kostet Thiel zufolge immerhin rund 40 000 Euro. Vorgesehen sind in den nächsten Jahren unter anderem außerdem der Aufbau eines Zentrums für Erstversorgung und die Aufrüstung der Datenverarbeitung, um Flut-Katastrophen simulieren zu können.

Auch Investitionen in die Ausrüstung kommen nicht zu kurz: Geplant ist der Kauf von Feldbetten sowie dreier aufblasbarer Sanitätszelte samt Einrichtung zum Stückpreis von rund 10 000 Euro. Thiel: "Wir haben Zelte, aber die müssen wir von Hand aufbauen. Das ist von Nachteil, wenn es schnell gehen muss." Das Rote Kreuz soll 25 000 Euro für die Wasserwacht erhalten.