Jeßnitzer Brotfest Jeßnitzer Brotfest: Backen dient gutem Zweck
Jeßnitz/MZ. - Eine Idee hat ihren Ursprung in der Backstube: Isolde Burchert von der gleichnamigen Jeßnitzer Bäckerei hat sich "schon immer mit den verschiedensten Rezepten auseinandergesetzt" und deshalb gedacht, dass diese auch in der Muldestadt eine breite Basis finden könnten. Ein Fest des Brotes wurde kreiert, als Jeßnitzer Brotfest erlebte es am Wochenende seine mittlerweile vierte Auflage.
Dabei ging es jedoch auch in diesem Jahr nicht allein um den guten Geschmack. Denn neben den mehr als dreißig Brotsorten, die am Freitag und Sonnabend auf der Festmeile auf dem Jeßnitzer Marktplatz probiert werden konnten, ist es auch der helfende Gedanke, von dem das Fest lebt. "Brot, Brot für die Welt" sei eine logische Kette, sagt Frau Burchert, die jedes der mit Unterstützung des Jeßnitzer Kulturvereins und der Kanuten der Muldestadt organisierten Feste mit einem ganz bestimmten Hilfsprojekt verbinden möchte.
Dieses Jahr soll der Erlös der Deutschen Krebshilfe zugute kommen. Dafür wurde eigens das "Anhaltiner Schnittlauchbrot" gebacken, außerdem wurden Spendenbüchsen aufgestellt. "Genaue Zahlen über die gesamte Spendensumme werden wir allerdings erst im Laufe der Woche geben können", sagen die Organisatoren eines Partyspaßes für die gesamte Familie.
Denn der Jeßnitzer Marktplatz war tatsächlich mehr als ein Ort frischen Brotes. Auf der großen Bühne gaben am Wochenende Jugend-Tanzgruppen aus der Stadt Proben ihres Könnens ab, ein Clown flanierte durch Straßen, Bastelarbeiten wurden zum Kauf angeboten, Schieß- und Losbuden luden zum Glücksspiel ein.
Dabei waren nicht alle Besucher allein wegen des Nachmittagsprogramms nach Jeßnitz gekommen. Denn Vorführungen der Freiwilligen Feuerwehren aus Jeßnitz und Bobbau, das gemütliche Kaffeetrinken auf dem Marktplatz oder der Griff in die Probiertheke der Bäckerei seien ja in Ordnung. Doch seine Sache seien sie nicht. Martin Hauck macht aus seiner Meinung keinen Hehl und bekennt unumwunden, dass es ihm allein um die Fete mit Angerstein gehe, zu der am Sonnabend-Abend eingeladen wurde. "Da geht die Post ab", vermutete er im Vorfeld und hoffte auf weitere Besucher, die den Weg nach Jeßnitz finden würden.
Tatsächlich waren es auch die Abendstunden, an denen die Innenstadt buchstäblich aus dem Schlaf erwachte. Schon zur Diskothek am Freitag mit Musik aus den 70-er, 80-er und 90-er Jahren kamen die meisten Gäste erst zu vorgerückter Stunde, ähnlich war dies auch am Sonnabend.
Doch Fetenspaß hin und her. Vor allen Dingen ging es auch bei der vierten Auflage des Brotfestes um die Hilfe für Andere. Isolde Burchert registrierte dabei eines jedoch mit größeren Sorgenfalten. "Die Leute spenden heute nicht so wie in den Vorjahren. Wir werden deshalb noch einmal auf den guten Zweck aufmerksam machen und die Spendenbüchsen ein weiteres Mal durch die Besucherreihen kreisen lassen."
Ob diese Mühe von Erfolg gekrönt war, wird sich dennoch erst noch zeigen müssen. Hoffnung habe sie aber doch.