Hochwasser in Bitterfeld Hochwasser in Bitterfeld: Goitzsche hat jetzt einen zweiten Abfluss

bitterfeld/friedersdorf/MZ - Die Mulde sinkt und damit auch die Goitzsche. Seit Donnerstag kann sie über einen zweiten Abfluss im Bereich Friedersdorf direkt in die Mulde entwässern. Sowohl der Auslauf am Bauwerk in Höhe Pegelturm als auch der Schieber am Friedersdorfer Deich sind geöffnet. Zuvor hatte der THW tagelang das Goitzschewasser abgepumpt, weil die Mulde so hoch stand. In Bitterfeld fließt der See zudem über die Leine ab.
Die Öffnung könnte nun die Wendung an der Goitzsche bringen. „Es läuft wohl sehr zügig ab“, sagte Aloys Tappel vom Krisenstab Anhalt-Bitterfeld. Am benachbarten Seelhausener See soll sich die Lage ebenso entspannt haben. „Nordsachsen hat uns mitgeteilt, dass der große Dammbruch bei Löbnitz geschlossen ist“, so Tappel. Somit fließe aus der Mulde zumindest an der großen Bruchstelle nichts mehr nach. „Was aus den kleineren Brüchen nachkommt, kann ich derzeit nicht sagen.“ Am Mittwoch wurde zudem weiter am Lober-Leine-Kanal Wasser aus dem Seelhausener See gepumpt. Man hoffe, dass die Pegel schon am Wochenende deutlich sinken und in der kommenden Woche auf ihrem Normalniveau liegen.
Die Zeichen dafür standen am Mittwochabend gut. Der Seelhausener See lag bei 81,87 Meter (zu Höchstzeiten stand er noch bei insgesamt 84,3 Metern). Die „magische Grenze“ liege bei 81 Metern. Dann sollen die Dämme halten. Die Goitzsche lag am Abend bei 76,56 Metern - noch nahezu unverändert zum Vortag.