1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. Hochwasser in Bitterfeld: Hochwasser in Bitterfeld: Deichdurchbruch über den Lober-Leine-Kanal geschlossen

Hochwasser in Bitterfeld Hochwasser in Bitterfeld: Deichdurchbruch über den Lober-Leine-Kanal geschlossen

Von lisa garn 10.06.2013, 10:12
Die Lage am Seelhausener See und an der Goitzsche hat sich ein wenig entspannt.
Die Lage am Seelhausener See und an der Goitzsche hat sich ein wenig entspannt. MZ Lizenz

Bitterfeld/MZ - Der winzige Lichtblick vom Freitagabend, er hält sich. „Die Lage am Seelhausener See und an der Goitzsche ist etwas positiver - allerdings besteht unverändert eine große Gefahrenlage“, sagte Aloys Tappel. Mehrere Faktoren wirkten sich begünstigend aus: Der Abfluss vom Seelhausener See funktioniere gut. Zudem sinkt der Muldepegel weiterhin. Damit läuft nicht mehr so viel Wasser in den See nach. Und auch die Goitzsche steige „nicht mehr wesentlich“.

In den frühen Abendstunden am Samstag ist es den Kräften der Bundeswehr gelungen, den Deichdurchbruch über den Lober-Leine-Kanal in den Döberner Forst vollständig zu schließen. Der Zustrom in die Goitzsche ist damit nahezu zum Erliegen gebracht. Die Verschlussstelle muss jetzt noch einige Zeit beobachtet werden, um sicher zu gehen, dass sie dauerhaft stabil bleibt. Deshalb bleiben die Evakuierungsanordnungen für die betroffenen Teile von Bitterfeld und Friedersdorf weiter bestehen. Die Evakuierung kann erst aufgehoben werden, wenn Fachleute endgültig Entwarnung geben. Möglicherweise geschieht dies im Laufe des Sonntag.

In den Nachmittagstunden hatten viele Helfer unter anderem noch den Damm vom Bitterfelder Bogen in Richtung Goitzsche erhöht. Ein Feuerwehrmann sagte dazu: "Ich bin so froh, wenn wir diese Arbeit umsonst gemacht haben" und meint damit die kilometerlange Dämme am Goitzschesee und an den anderen Stellen der Stadt Bitterfeld-Wolfen.

Auch am Sonnabend flogen die Hubschrauber - am Freitag sollen rund 320 so genannte Big Bags abgelegt worden sein. Diese riesigen Säcke sind mit Sand gefüllt. „Zunächst sollten auch Stahlgittermasten abgesetzt werden. Aber davon hat man dann abgesehen, weil es nicht ungefährlich ist und die Schließung mit den Säcken ganz gut funktionierte.“

Der Höhenunterschied zwischen beiden Seen beträgt noch immer 5,90 Meter - einen Höchststand hatten die Behörden hatten bei um die neun Megeschätzt. „Es kann keine Entwarnung gegeben werden.“

Allerdings verschärft sich die Lage an anderer Stelle im Landkreis Anhalt-Bitterfeld: Weil sich ein Saale-Deich zwischen Schöpfwerk Breitenhagen und Klein Rosenburg (Salzlandkreis) abgesenkt hat, müssen sofort folgende Orte evakuiert werden: Aken, Trebbichau, Diebzig, Kühren, Mennewitz, Obselau, Bungalowsiedlung Akazienteich und Löbitzsee.