Hobbyornithologe an der Goitzsche Hobbyornithologe an der Goitzsche: Frank Koch aus Bitterfeld hat ein Augen für die Natur

Bitterfeld - In seinem Beruf als Fernmeldetechniker muss sich Frank Koch konzentrieren. Es muss alles funktionieren, wenn er zwischen Telefonanlagen, Computersystemen und Netzwerken auch geistig hin und her schaltet. In der Natur sei das anders, sagt der 51-Jährige. Neben der Arbeit mit Tieren und für die Tiere kann er sich erholen, die Natur beobachten und genießen. Schuld an seinem Interesse für die Tierwelt ist der Opa.
Er habe ihn schon als Kind oft zum Angeln mitgenommen und damit das Interesse für die Natur geweckt. „Beim Angeln hat man allerdings viel Zeit und kann sich die Gegend rundherum ansehen“, sagt Koch, der schon mit sechs Jahren im Anglerverband organisiert war.
„Mit der richtigen Brennweite ist man mit dem Tier fast Auge“
„Da sieht man dann auch andre Dinge, die das Interesse wecken.“ Aber auch Urlaube mit den Eltern in der Natur hätten ihn animiert, sich mit dem Leben der Vögel und anderer Tiere zu beschäftigen. Und so sei die ehrenamtliche Arbeit für ihn zur Passion und Herzenssache geworden. Schon mit seinem ersten Fotoapparat, einer Praktika SX 3, habe er in der Heimat und immer wieder auch im Goitzschewald schöne Fotos geschossen.
Heute, mit großen Objektiven und erstklassigen Spektiven, könne man den dort lebenden Tieren viel näher kommen. „Mit der richtigen Brennweite ist man mit dem Tier fast Auge in Auge und kann wunderschöne Aufnahmen machen“, sagt der Naturfreund. Unterstützung bekomme er bei dieser Arbeit von seiner Partnerin Carol Höger, die beim BUND als Projektmitarbeiterin tätig ist. „Wir ergänzen uns nicht nur zu Hause, sondern auch draußen“, sagt er lachend.
Anhand seiner vielen Bilder ist Frank Koch oft bei Vorträgen im Haus am See in Schlaitz
So hätten er und seine Mitstreiter beim plötzlichen Wintereinbruch im Goitzschewald einen Kranich gefunden, an dessen Federkleid ein rund ein Kilogramm schwerer Eisbrocken hing. „Das Tier konnte nicht mehr fliegen und wäre somit eine leichte Beute für am Boden lebende Raubtiere geworden“, weiß Koch. „Wir haben ihn etwas aufgetaut, so dass er sich wieder in die Lüfte erheben konnte.“ Wahrscheinlich sei auch für den Vogel der Winter mit viel Schnee und kalten Temperaturen viel zu schnell gekommen.
Anhand seiner vielen Bilder ist Frank Koch oft bei Vorträgen im Haus am See in Schlaitz oder anderen Einrichtungen zu erleben. „Die Menschen kommen gern um zu sehen und zu hören, was wir so in der freien Wildbahn erleben“, freut er sich über das Interesse. Noch mehr würde er sich allerdings über eine aktive Mitarbeit weiterer Menschen freuen. „Wir haben im Naturschutzbund viele engagierte Frauen und Männer, würden aber auch neue Mitstreiter jederzeit herzlich begrüßen.“ (mz)