Heidemönch Roland Gempe: Heidemönch Roland Gempe: Eine Wanderung in den Zadlitzbruch

Schwemsal/Pressel - Mystisch, gruselig, unheimlich - das Moor. Doch es kommt auch immer auf das Begleitpersonal an. Einer, der sich gern anbietet und ein illustrer furchtloser Geselle ist, heißt Roland Gempe. Als Heidemönch hat er sich mittlerweile einen Namen gemacht. Dieser lädt nun am 29. und 30. Dezember sowie am 3. Januar zu Moorwanderungen durch den Zadlitzbruch ein. Gempe hat viel zu erzählen und redet gern.

Über seinen historischen Vorgänger zum Beispiel weiß er: Der dem Bier zugetane, aber auch etwas kauzige Mönch lebte einst in einem Kloster in Brehna, nicht allzu weit von der Stadt Wittenberg entfernt. Im Jahre anno 1517 hörte er von dem Gelehrten Martin Luther, der an die Kirchentür in Wittenberg seine 95 Thesen zur Reformation angeschlagen hatte.

Der in Bierlaune befindliche Mönch war hellauf begeistert von den Gedanken der Reformation und rief spontan aus: „Ich kann eure Lehren im Handumdrehen in der ganzen Dübener Heide verbreiten und gleich jeden - egal ob arm oder reich - damit bekehren. Wenn nicht, sei ich verdammt, bis das Versprechen erfüllt ist.“ So wandert der Mönch noch heute durch die Wälder und erkundete auch den Zadlitzbruch. Der sei das mit Abstand schönste Moor der Dübener Heide. In etwa 10.000 Jahren hat sich im Zadlitzbruch in einer abflusslosen Senke ein Moor von etwa vier Metern Torfmächtigkeit gebildet - eine lange konservierte Zeitgeschichte. Etwa ein Millimeter wächst der Torf jährlich - falls der Mensch nicht entwässert. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde der Zadlitzbruch ausgetorft. Es blieben aber große Reste des Moores zurück.

Wenn es gelingt, den Wasserhaushalt dieses Moores wieder herzustellen, dann wird das Moor sich möglicherweise regenerieren können. Die Torfmoose wachsen bereits wieder, weiß Roland Gempe zu berichten. Ab sofort werden Anmeldungen zur Moorwanderung vom Heidemönch Roland entgegen genommen. Telefon: 0172/9 66 87 45. (mz/cz)