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Gutsscheune Schwemsal Gutsscheune Schwemsal: Ziel Event-Location - Neue Pächter investieren 200.000 Euro

Von Detmar Oppenkowski 26.06.2018, 07:24
Carina Spindler und Stefan Kluge haben die Gutsscheune in Schwemsal gepachtet und richten sie gerade als „Event-Location“ her.
Carina Spindler und Stefan Kluge haben die Gutsscheune in Schwemsal gepachtet und richten sie gerade als „Event-Location“ her. André Kehrer

Schwemsal - Carina Spindler (39) und Stefan Kluge (39) sind mit Herz und Verstand bei der Sache. Nachdem der langjährige Betreiber der Gutsscheune Schwemsal, Gottfried Weihe, aus Altersgründen seinen Pachtvertrag mit der Kommune kündigte und die Muldestausee-Gemeinde daraufhin einen Nachfolger für das Kultur- und Bildungszentrum suchte, hatte sich das Pärchen beworben und den Zuschlag bekommen.

Seit einigen Monaten wird in Schwemsal am neuen Konzept getüftelt

Seit einigen Monaten tüfteln und werkeln beide an der Umsetzung des Konzepts. Der Plan: „Die Gutsscheune soll als Event-Location mit eigenem Café und Bistro weiterführt und das Angebot danach schrittweise ausgebaut werden.“ Zwar veranstalte man an den Wochenenden schon Familienfeiern, unter der Woche ist die Gutsscheune aber noch geschlossen.

Dass man hinter dem selbst gesteckten Zeitplan etwas zurückliegt und noch nicht offiziell eröffnet hat, hänge auch mit beantragten und nicht genehmigten Fördermitteln zusammen. „Das heißt: Wir müssen alles selbst finanzieren.“ 200 000 Euro investiere man in die Modernisierung. „Einen Großteil der Arbeit erbringen wir in Eigenleistung.“ Aber davon lasse man sich nicht abschrecken. „Denn wir haben uns bewusst für Schwemsal entschieden.“

Betreiberpaar kehrt aus der Schweiz in die Heimat zurück

Sowohl Carina Spindler als auch Stefan Kluge stammen ursprünglich aus der Gemeinde Muldestausee, leben und arbeiten aber seit mehreren Jahren schon in der Schweiz. Dass sie nun ganz beziehungsweise teilweise zurückkehren, hat einen einfachen Grund. „Mein Vater hat in Schwemsal eine Zimmerei aufgebaut und ich werde die Unternehmensnachfolge antreten“, sagt Bauingenieur Stefan Kluge.

„Die Rückkehr in die Heimat war also immer ein Thema für uns. Daher habe ich geschaut, welche Möglichkeiten es für mich vor Ort gibt“, sagt Carina Spindler, die als Juristin in Liechtenstein tätig ist. „Dort werde ich auch weiterhin beschäftigt sein, allerdings werde ich einen Teil meiner Arbeit von hier aus erledigen und parallel dazu die Geschicke der Gutsscheune managen.“

So viel Tatendrang honoriert auch den Muldestausee-Bürgermeister Ferid Giebler (parteilos). „Mich überzeugt das Herzblut, das beide in das Projekt stecken - unbeeindruckt von den bürokratischen Hürden. Die hohen fachlichen Kompetenzen und Fähigkeiten sind am eigens hergestellten Mobiliar in der Gutsscheune und den baulichen Anpassungen sehr gut zu sehen.“ (mz)

Die Gutsscheune wurde 2003 als Veranstaltungsort eingeweiht.
Die Gutsscheune wurde 2003 als Veranstaltungsort eingeweiht.
André Kehrer