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Gutsscheune Schwemsal Gutsscheune Schwemsal: Besucherandrang in Grenzen

Von Jan Baumgart 25.08.2003, 16:56

Schwemsal/MZ. - Sicher, am Vortag beim Kabarett habe man gut 100 Gäste gezählt, vom spärlichen Interesse am Sonnabendnachmittag sei er aber enttäuscht. Vielleicht liege es ja am Eintrittspreis von 15 Euro (22 Euro für beide Tage), vermutet der Bürgermeister. Verweist aber auch darauf, dass im Obolus ein außerordentlich prall gefülltes Programm inklusive Tanz und Feuerwerk am Abend enthalten war.

Die Höhe des Eintrittsgeldes ist für Ewald Birke sicher auch ein Grund, weshalb sich der Ansturm der Besucher noch in Grenzen halte. Wie Weihe glaubt er allerdings auch, dass das Projekt Gutsscheune ohnehin nicht von Schwemsalern allein leben könne. "Wenn Leute von außerhalb wissen, was hier geboten wird, kommen bestimmt sehr viel mehr als jetzt vorbei", vermutet Birke, der gemeinsam mit anderen Technikbegeisterten die Schwemsaler Treckerparade gestaltet hat.

Man sei gebeten worden, betagte, noch immer funktionierende Technik zu zeigen und natürlich gern durchs Dorf gezogen, betont Peter Zindel, ein Lenker eines alten Mobils. Überhaupt passe die Parade ja ganz gut ins Programm, glaubt er. Denn Gutsscheune und Landwirtschaft gehörten nun einmal zusammen. Kritische Worte darüber, dass das Projekt eines Kulturzentrums für Schwemsal vielleicht doch etwas zu groß ausgefallen sei, möchte er wie Birke nicht unbedingt in den Vordergrund stellen.

Beide Männer sehen vor allen Dingen, dass eine halb verfallene Scheune aus dem Dorfbild verschwand und dort Platz fand, wo die einstigen LPG-Werkstätten ein ebenfalls trauriges Dasein fristeten. Ein "Hingucker" sei die Gutsscheune deshalb auf jeden Fall. Zugleich ist die aber auch ein Ort der Kultur und traditionellen Handwerks, wie am Wochenende zu sehen war. Während so auf der Bühne der Volkschor Reinsdorf Proben seines Könnens ablieferte und der Scheune mit dem "Heideröslein" ein passendes Ständchen brachte, zeigte Korbmachermeister Werner Heßler unter seinen Händen entstandene Flechtkunst.

In Fantasie wenig nach stand ihm auch Horst Weber, der Schwemsal und Umgebung mit den Augen eines Malers sieht und dessen Bilder in der Scheune ausgestellt sind.