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Grünes Licht für «Glückspilz» in abgespeckter Variante

Von SILKE UNGEFROREN 09.10.2009, 16:24

SANDERSDORF/MZ. - Am Freitag konnten er und Vertreter von Q-Cells gegenüber der MZ die frohe Botschaft überbringen: Die neue Kindertagesstätte, die in Sandersdorf als gemeinsames Projekt von Stadt, Solarunternehmen und Land Sachsen-Anhalt geplant war, wird nun wirklich auch gebaut.

Allerdings in einer geschmälerten Variante. Ursprünglich geplant waren für den neuen "Glückspilz", der hinter der jetzigen Kita in der Straße der Chemiearbeiter entstehen und jene ersetzen soll, insgesamt 194 Plätze. "Diese Zahl ist jetzt reduziert auf 120, einschließlich vier integrativer Plätze", so Grabner. "Es wird nur noch 62 Krippenplätze und 58 Kindergartenplätze geben." Doch diesen Wermutstropfen nehmen die Beteiligten angesichts der positiven Gesamtlösung gern in Kauf. Schließlich sei der Weg bis dahin nicht der leichteste gewesen.

Anfang des Jahres standen die Schranken schon einmal auf hoch - damals noch für das größere Projekt. Das Land hatte sich in der Genehmigungsphase eingeschaltet, finanzielle Beteiligung zugesagt, Sozialministerin Gerlinde Kuppe (SPD) war vor Ort, hat sich ein Bild von dem Projekt gemacht und von "exzellenter Betreuung" gesprochen (die MZ berichtete).

Rund 4,5 Millionen Euro standen damals noch als Gesamtinvestition zu Buche. "Doch dann kam die Weltwirtschaftskrise und machte auch um unsere Region keinen Bogen", erklärt Grabner, warum sich "Q-Cells schweren Herzens entscheiden musste, das Projekt erst einmal auf Eis zu legen". Kurz vor der Auftragsvergabe - die Ausschreibung war bereits erfolgt - hieß es Kommando zurück.

"Wir müssen zum Jahresende 500 Leute entlassen", sagt Ellen Lindner von Q-Cells, "da ist klar, dass alles auf den Prüfstand musste." Doch die Hoffnung habe auch das Unternehmen nicht aufgegeben. "Schließlich haben wir seit 2007 viel Kraft in das Projekt investiert. Und wir haben ein Versprechen abgegeben, gegenüber der Stadt und gegenüber unseren Mitarbeitern, von denen ja dann immer noch 2 000 da sind." Vorerst wird Q-Cells statt geplanter 100 Betriebskindergartenplätze nur 20 übernehmen. Doch alle Optionen bleiben offen - ebenso, was die abgespeckte Variante betrifft.

"Wir werden in Modulen bauen", so Grabner, "um alle Möglichkeiten offen zu halten, später anbauen zu können, wenn sich die Situation wieder verbessern sollte." Sowohl er als auch Q-Cells bedanken sich vor allem für die große Unterstützung seitens des Landes, um das Projekt nicht sterben zu lassen.

Auch wenn der Neubau nun um einiges kleiner sein wird - das Investitionsvolumen für das gesamte Projekt beträgt noch 2,6 Millionen Euro -, würden am pädagogischen Konzept keine Abstriche gemacht. Dazu gehören auch die sehr flexiblen Öffnungszeiten von 5.30 bis 20.30 Uhr, was ja besonders Schichtarbeitern entgegen kommt.

Die Planungsunterlagen lägen momentan beim Landesbetrieb Bau, in Kürze rechne man mit der Genehmigung und noch in diesem Jahr mit dem ersten Spatenstich. Und wenn dann alles läuft wie geplant und auch das Wetter mitspielt, dann soll der neue "Glückspilz" zum nächsten Schuljahresbeginn im August eröffnet werden. "Als eine Investition in unsere Zukunft und in unsere Kinder", sagt Grabner. "Und als ein Zeichen, wie sich Q-Cells nach wie vor mit der Region identifiziert und hier auch investiert."