Großbaustelle Solar City

Thalheim/MZ. - Am Mittwoch ist der Richtkranz über dem zweiten Werk des Solarmodulherstellers EverQ hochgezogen worden. Erst vor knapp fünf Monaten ist im ersten Werk des amerikanisch-deutschen Unternehmens die Produktion aufgenommen worden. Hergestellt werden Siliziumwafer als Vorprodukt von Solarzellen, die wiederum zu Produktion von Solarmodulen dienen.

350 Arbeitsplätze werden neu geschaffen, über 420 verfügt bereits das erste EverQ-Werk am Standort. Die Produktion, die mit dem gleichen Verfahren aber mit neuer Technologie läuft, startet im Mai 2007. Schon jetzt hat EverQ ein drittes Werk im Blick. Vorgesehen ist, die gesamte Fläche bis zur Autobahn für Unternehmen der Solarbranche und Folgefirmen zu nutzen. 350 Hektar insgesamt stehen zur Verfügung. Ein Viertel davon ist bereits bebaut. "Und das mit Firmen der Zukunftstechnologien. Das ist prima", freut sich Landrat Uwe Schulze (CDU). Bis 2010, so Schulze, sollen hier 5 000 Leute beschäftigt sein.

Auf weitere Aufträge hoffen auch Unternehmen wie die Zimmerei Spindler aus Hermsdorf (Thüringen). An sämtlichen Hallen - außer einer einzigen -, sagt Chef Günther Spindler, hat er mit seinen Männern gebaut. Auch Oliver Brand, Prokurist der Firma Stahl- und Verbundbau Dreieich+Berlin, das Unternehmen, das von der Planung bis zur Ausführung alles in der Hand hat, kennt sich bestens aus auf der Großbaustelle Solar-City. "Wir haben den Standort komplett bebaut", erklärt er. "Seit über fünf Jahren arbeiten wir für Q-Cells. Wir sind spezialisiert auf Bauten für die Solarindustrie." Seine Firma erfülle sämtliche Anforderungen - eine der wichtigsten neben der Qualität: die Umsetzung der Projekte in so kurzer Zeit. "Dazu braucht man Erfahrung", sagt er. "Ich hoffe, dass es hier so weiter geht."

Rund 20 Firmen sind involviert, bis zu 200 Leute täglich auf der Baustelle. So auch Hans-Jürgen Kux, Kranführer bei Maxi-Kraft, Wolfen. Doch ehe er am Richtfest teilnimmt, reinigt er seinen wuchtigen weißen Kran. "Muss ja alles fertig werden", meint er.