1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. Gesellenbriefe für die Elektriker

Gesellenbriefe für die Elektriker

28.02.2010, 17:03

WOLFEN/MZ/LA. - Denn bis auf zwei, die noch keine feste Zusage haben, sind die übrigen vier Elektriker für Energie- und Gebäudetechnik in festen Händen. Carsten Punke, Chef der Raguhner Elektro GmbH, gönnte seinem Azubi Robert Lawrenz beispielsweise keinen Tag Verschnaufpause, wie er sagte. "Das Beschäftigungsverhältnis geht nahtlos weiter", erklärte Punke, der insgesamt 47 Leute beschäftigt.

Patrick Daus, der seinen Lehrvertrag bei der Wolfener Firma Wust Elektro GmbH abgeschlossen hatte, geht zum Bund. Als Längerdienender will er dort Karriere machen. "Er hat übrigens den besten Abschluss der Elektroinnen von Anhalt-Bitterfeld aufzuweisen." Diese lobenden Worte mit dem dazu gehörigen Extra-Blumenstrauß der Berufsschullehrerin und Prüfungsausschuss-Vorsitzenden, Syliva Leder, gingen im kräftigen Beifall fast unter. Und damit, meinte sie noch, wird er die Innung beim Landeswettbewerb in Magdeburg vertreten. Und wenn auch auch diese Hürde nehme, dann sei die nächste Etappe der Bundeswettbewerb. Der junge Mann winkt bescheiden ab. Von wegen: "Da gibt es doch ganz andere."

Für Marcel Thomas aus Sandersdorf ist allerdings erst einmal Schluss. Eine Weiterbeschäftigung in seinem Lehrbetrieb konnte ihm nicht angeboten werden. Doch er habe schon seine Fühler ausgestreckt und sei eigentlich recht optimistisch. Mit einem Handicap ist Toni Kasper behaftet. Denn seit seiner Geburt höre er sehr schlecht - mit Hörgerät sei das okay, meint der 20-Jährige, der aber schon "in Verhandlungen" mit einem Betrieb sei.

"Auch nach Beendigung der Ausbildung ist noch lange nicht Schluss mit Lernen", erklärte der Chef der Bitterfelder Elektroinnung, Botmar Lorenz, Chef der gleichnamigen Elektrofirma in Zörbig. Denn mit diesen Vorkenntnissen, die allesamt "nicht schlecht" waren, könne man sich für die Haus- und Gebäudetechnik spezialisieren. Auch Sylvia Leder, die "ihre" Azubis über die gesamte Lehrzeit begleitet habe, bescheinigte den jungen Leuten eine gute Arbeitseinstellung. "Man musste nicht immer hinter ihnen stehen, damit etwas getan wird. Es war Ruhe und es wurde kontinuierlich von 7 bis 17 Uhr gearbeitet", sagte sie. Ein Mango sei allerdings das fachübergreifende Denken, was in der Theorieprüfung deutlich geworden sei. Und dann gab sie noch ihrer Hoffnung Ausdruck, dass jeden in seinen Beruf arbeiten und sich fortbilden kann. Doch da sehe sie kein Problem, da alle einen Berufsschulabschluss vorweisen können, der Voraussetzung für einen nächst höheren Bildungsweg ist.