Georg Fischer: Georg Fischer: Gießerei wird geschlossen

Bitterfeld/MZ. - Betroffen sind 110 Arbeitnehmer. Die Stilllegung, heißt es, ist begründet durch die allgemein lahme Konjunktur. Davon sei insbesondere die Unternehmensgruppe Fahrzeugtechnik Schaffhausen des Konzerns, zu dem das Werk Bitterfeld gehört, betroffen. "Wir hätten hier neu bauen und modernisieren müssen. Doch wir haben ein sehr modernes Werk in Österreich mit freien Kapazitäten", erklärt Konzernsprecher Bernd Niedermann.

Ursprünglich sei man davon ausgegangen, dass die Fahrzeugbauer größere Pläne hätten. Das sei letztlich nicht so, so Niedermann.

Die Bitterfelder Arbeitnehmer sollen über einen Sozialplan abgefangen werden, sagt Klaus Scholz, Geschäftsführer des Werkes Bitterfeld. Der werde jetzt mit dem Betriebsrat erarbeitet. Wo immer es möglich sei, würden den Betroffenen Arbeitsplätze im Konzern angeboten, so Scholz. Davon auszugehen, dass alle 110 Beschäftigten einen neuen Job finden, sei jedoch unrealistisch.

Die Gießerei in Bitterfeld produziert vorwiegend Bauteile aus Aluminium für Personen- und Nutzfahrzeuge. Der Betrieb wurde 1999 mit der Übernahme der mb Guss Metallbearbeitung Friedrichshafen in die Unternehmensgruppe Fahrzeugtechnik integriert.

Nach den Worten des Geschäftsführers habe man am Standort Bitterfeld durchaus schwarze Zahlen geschrieben. "Aber die grundsätzlichen Rahmenbedingungen sind nicht gut. Die Quellen für große Investitionen sind derzeit ausgetrocknet", so Scholz.

Für den Fischer-Kunden Joch Metallbearbeitung in Bitterfeld kommt die Entscheidung nicht überraschend. Obwohl die Aufträge für die Gießerei 20 bis 25 Prozent ausmachen, reiße das nur ein kleines Loch, so Geschäftsführer Wolfgang Joch. "Die Auftragslage insgesamt ist sehr stabil. Wir haben schon Verträge mit anderen Unternehmen abgeschlossen."