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Gelände der alten Molkerei Gelände der alten Molkerei: Neuer Edeka in Bitterfeld

Von stefan schröter 13.09.2015, 13:02
Die Brache in der Bitterfelder Straße könnte schon bald verschwinden.
Die Brache in der Bitterfelder Straße könnte schon bald verschwinden. André Kehrer Lizenz

bitterfeld - Edeka wird in Bitterfeld einen neuen Einkaufsmarkt bauen. Das Unternehmen hat sich dafür den Standort der Alten Molkerei in der Wittenberger Straße ausgesucht. „Wegen seiner attraktiven Lage“, bestätigte Edeka-Unternehmenssprecherin Alexandra Antonatus und fügte hinzu: „Wir sind optimistisch, dass wir uns mit einem modernen Edeka-Markt in Bitterfeld ansiedeln, neue Arbeitsplätze schaffen und für die Bitterfelder einen attraktiven Supermarkt als Nahversorger bieten können.“ Genaue Details zum weiteren Vorhaben-Verlauf wolle das Unternehmen aber erst in den kommenden Wochen verkünden. Bis dahin fänden noch intern die Abstimmungen statt, unter anderem über die Größe der Filiale und bauliche Eigenschaften für das neue Gebäude. Auch den Zeitpunkt für einen Baustart wollte das Unternehmen noch nicht nennen.

Es ist gut möglich, dass der Einzelhändler für diesen Schritt die Ruine der alten Molkerei abreißen lässt. Das Areal befindet sich seit Jahren in privaten Händen. Ob ein Eigentümer-Wechsel jetzt bereits stattfand, ließ Edeka offen.

Ursprünglich wollte Edeka in die Goitzsche-Arkaden ziehen. Bereits vor dem offiziellen Aus für das Einkaufszentrum im Herzen von Bitterfeld soll sich das Unternehmen für den Alternativ-Standort unweit der Goitzsche entschieden haben. Edeka sieht trotz der in der Nähe stehenden Einkaufsmärkte wie Lidl, Aldi oder Penny ausreichend Nachfrage im Ort für die Neueröffnung.

Seit Jahren gibt es Versuche, das Gelände weiterzuverkaufen. Bereits im Jahr 2008 stand für das Areal der ehemaligen Molkerei ein Investor bereit. Damals wurde bekannt, dass ein „Markt des gehobenen Niveaus“ entstehen sollte. Es stand ebenfalls ein Abriss im Raum. Allerdings scheiterte das Vorhaben.

Die Firma Edeka ist derzeit recht aktiv in der Region. Neben Markt-Modernisierungen wie in Zörbig entstand beispielsweise in Pouch im Jahr 2013 eine neue Einrichtung. In Köthen plant das Unternehmen derzeit eine neue Filiale auf dem ehemaligen Gelände von BMK Chemie.

Das Gebäude der ehemaligen Molkerei ist etwa 80 Jahre alt. Es wurde nach Informationen aus dem Kreismuseum Bitterfeld im Jahr 1939 errichtet. In einem Zeitungsbericht von damals heißt es zur Produktion, dass die Molkerei pro Tag 16 000 Liter Milch zu Butter und zu Trinkmilch weiterverarbeitet. Nach der Wende wurde die Einrichtung nicht mehr benötigt und steht seither leer. Die Feuerwehr musste in den vergangenen Jahren mehrfach kleine Brände auf dem Gelände löschen. Das Areal ist nach Informationen der Stadt Bitterfeld-Wolfen im Altlastenkataster registriert. In unmittelbarer Nähe plant die Kommune seit Jahren einen „Wohnpark am Stadthafen“

Die leerstehende Ruine ist auch ein beliebtes Ziel für Lost-Places-Fans. Sie filmen oder fotografieren mit Vorliebe alte und verlassene Gebäudekomplexe. (mz)