Fusion Fusion: Bitterfeld-Wolfen hat eine neue Stadtentwicklungsgesellschaft
bitterfeld-wolfen/MZ - Die Gesellschaften IPG und EWN, die in der Vergangenheit in Bitterfeld und Wolfen als kommunale Unternehmen Projekte vorangetrieben und unterstützt haben, sind fusioniert. Das daraus neu entstandene Gebilde heißt „Steg“, in der Langversion: „Stadtentwicklungsgesellschaft“, und ist eine 100-prozentige Tochter der Stadt Bitterfeld-Wolfen.
„Am Dienstag sind die Verträge unterzeichnet worden“, sagte Bitterfeld-Wolfens Oberbürgermeisterin Petra Wust (parteilos) am Mittwoch gegenüber Vertretern der Presse. Die beiden Geschäftsführer der bisherigen Gesellschaften werden die Steg mit einer Doppelspitze weiter fortführen.
Durch die Fusion konnte ein Prozess beendet werden, der bereits seit Ende 2010 lief und mit Rückschlägen zu kämpfen hatte. Denn ursprünglich war noch geplant, die BQG samt ihrer beiden Töchter ÖSEG und EBV mit ins Boot zu holen. Doch spätestens seit der Pleite der BQP war daran nicht mehr zu denken. So sind jetzt nicht mehr fünf kommunale Unternehmen zu einem verschmolzen, sondern nur noch zwei. „Das ist sicherlich nicht das, was wir ursprünglich gewollt haben“, sagte der bisherige IPG-Geschäftsführer Werner Rienäcker. Dennoch sei durch den Zusammenschluss eine gute Basis gefunden worden. „Es werden zwei verschiedene Kompetenzen zusammengeführt.“ Zudem betonte er, dass es eine Fusion auf Augenhöhe ist: „Es gibt kein größer und kein kleiner.“
Die Fusion von IPG und EWN wurde im März dieses Jahres durch einen Stadtratsbeschluss auf den Weg gebracht. Dabei wurde der Gesellschaftsvertrag geändert.
Zukünftig könnte die neu gebildete Steg auch wegfallende Bereiche der BQP übernehmen: „Das, was von der BQP noch zu tun ist, kann auch Aufgabe der Steg werden“, kündigte Wolfgang Baronius, Stadtratsmitglied und Aufsichtsratsvorsitzender der IPG beim Pressetermin mit Blick auf die Zukunft an. Zudem zeigte sich Baronius erfreut, dass die Bauverwaltung der Stadt Bitterfeld-Wolfen jetzt einen Ansprechpartner hat und nicht mehr zwei. Die Vorgänger IPG und EWN hätten vor allem stadtteilbezogen agiert. Nun kümmere sich eine Gesellschaft um alle Ortsteile von Bitterfeld-Wolfen.
Durch die Fusion soll langfristig auch Geld eingespart werden. So sagte Harald Rupprecht: „Wir haben festgestellt, dass wir Bereiche doppelt beackert haben.“ Das soll in Zukunft vermieden werden, Synergieeffekte sollen entstehen. Der Kurs, den die Vorgängergesellschaften eingeschlagen haben, soll auch „nicht wesentlich“ von dem bisherigen abweichen. Ein neuer Aufsichtsrat wird gebildet, der von externen Sachverständigen ergänzt werden soll.
Gleichzeitig kündigte OB Petra Wust an, die Steg trotz klammer Kassen weiter mit Geld auszustatten: „Ich denke, dass wir die Gesellschaft mit Geld versorgen können, damit weiter Handlungsfähigkeit besteht.“
Die Fusion von IPG und EWN betrachtet die Stadt Bitterfeld-Wolfen nur als „vorläufig abgeschlossen“. Weitere Gesellschaften und Verbände könnten der Steg beitreten oder die Steg deren Aufgabenbereiche übernehmen. Ziel sei es, irgendwann nur noch eine Gesellschaft zu haben. Die neue Stadtentwicklungsgesellschaft Bitterfeld-Wolfen mbH hat ihren Sitz im Wolfener Rathaus.