Festkonzert in der Barockkirche Festkonzert in der Barockkirche: So feiert Burgkemnitz den 3. Oktober

Burgkemnitz - In Burgkemnitz bleibt man sich und seiner Tradition treu. Seit 2007 erklingt alljährlich zum Tag der deutschen Einheit ein Festkonzert in der Barockkirche, organisiert von Förderverein.
So wird es auch an diesem 3. Oktober, dem 29. Jahrestag des vereinten Deutschlands, sein. „Wir spielen ein Festkonzert - so richtig mit Pauken und Trompeten“, sagt Kantor Thomas Kunath, der Sprecher des Fördervereins des Gotteshauses, das heute Barockkirche Christi Himmelfahrt heißt, und schwingt die Arme wie beim Dirigieren.
Großer musikalischer Bogen in der Barockkirche Burgkemnitz
Zu hören sind an diesem Tag mit dem „Posaunenquartett Opus 4“ Posaunisten des Gewandhausorchesters zu Leipzig. Sie schlagen den musikalischen Bogen von der Renaissance über Barock und Romantik bis hin zu modernen Klängen - zu Swing. „Wir haben allen Grund, den Tag der Einheit als einen Höhepunkt zu begehen“, sagt Kunath.
„Der politische Umbruch hat uns ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Dem Verein und der Kirche.“ Was einst mit Mühe und Not, viel Engagement der Gemeinde und jeder Menge Improvisation vor dem Verfall bewahrt wurde, ist heute ein einzigartiges Kleinod ländlicher barocker Innenarchitektur. Als der im April 1992 gegründete Förderverein die Sache in die Hand nahm, war vom früheren Glanz des Gotteshauses, der einzigen Barockkirche im Altlandkreis übrigens, nur noch ein Schimmer zu erahnen. Und wer den Blick hatte, erkannte ihn.
Doch auch das, was Verein und Kirchengemeinde außer den Gottesdiensten anbieten können, hat sich auf wunderbare Art vermehrt und eine völlig neue Qualität erreicht. Die kulturellen Angebote, vor allem die Feste und die Konzerte, strahlen weit über die Region hinaus. Noch immer. „Die Wende hat uns ermöglicht, die Kirche zu öffnen. Wir konnten uns plötzlich problemlos an junge Musiker wenden. Das war ja vorher gar nicht möglich“, blickt Kunath zurück. So kam mit ihnen auch ein neuer Schwung, die Möglichkeiten wuchsen.
Internationale Gäste zum Festkonzert
„Auch die Einbeziehung internationaler Künstler war plötzlich möglich. Einfach so.“ Sie kamen aus Holland und Japan, aus den USA, Schweden, Weißrussland und einige kamen auch nur
aus anderen Bundesländern Deutschlands. „Sie alle brachten kulturell etwas mit, bereicherten das Programm, erfreuten die Herzen“, sagt Kunath. Der große Organist Matthias Eisenberg ist immer wieder ein Magnet, die „Top“ um Frank Zimpel, das Ensemble Octavius, das sich aus dem ehemaligen Knabenchor der Philharmonie Jena gebildet hat und mehr. Viele von ihnen kennt Kunath, der Musikpädagoge, persönlich. Und mit einigen sind im Laufe der Zeit wunderschöne stabile künstlerische Beziehungen gewachsen.
Jährliche Highlights in Burgkemnitz
Konzertreihen und jährlich wiederkehrende Highlights wie die Weihnachtsmette und das Silvesterkonzert, wie das Sommerfest im Kirchgarten und der besondere Weihnachtsmarkt dort haben sich seit Jahren etabliert. Raum wird der musizierenden Jugend gegeben, jungen Musikern bieten sich Gelegenheiten, solistisch, in kleinen Besetzungen oder im Orchester vor dem Publikum zu spielen. Musikschüler, „Ehemalige“ und musizierende Laien gestalten mit ihren Lehrern und erfahrenen Orchestermusikern Konzerte. War 1992 die Burgkemnitzer Kirche die einzige im Kreis, die Leute mit ihren Veranstaltungen anlockte, ist es heute immerhin jede zweite, die das tut.
(mz)