Festival-Streit Festival-Streit um Sputnik Spring Break in Pouch: Verband gegen Mega-Event - Juristische Schritte gegen

Pouch - Um das große Festival Sputnik Spring Break auf der Halbinsel Pouch ist ein juristisches Tauziehen entbrannt. Im Mittelpunkt: der Goitzsche-Zweckverband und Spring Break-Veranstalter Black Mamba. Der hat mit der Goitzsche Tourismus GmbH (GTG) einen Gestattungsvertrag für die komplette Halbinsel abgeschlossen. Das Problem: Teile davon - die Rede ist unter anderen von Wegen - gehören dem Goitzsche-Zweckverband. Und der geht nun dagegen juristisch vor.
Goitzsche-Zweckverband gegen Sputnik Spring Break
Zwei Wochen vor Beginn des Festivals mit bis zu 30.000 Gästen wurde Veranstalter Black Mamba in einem der MZ vorliegenden Schreiben aufgefordert, jegliche Nutzung von Flurstücken auf der Halbinsel zu unterlassen, „welche unserer Mandantschaft zur alleinigen Nutzung zustehen“. Anderenfalls werde der Mandantschaft geraten, einstweiligen Rechtsschutz zu beantragen.
Das Schreiben hat der Bitterfelder Anwalt Veit Wolpert unterzeichnet. Er bestätigt: „Ich habe die anwaltliche Vertretung des Goitzsche-Zweckverbandes übernommen, kann und werde aber genau deshalb keine weiteren Angaben dazu machen.“
Was läuft schief auf der Insel, wo das Spring Break seit mehr als zehn Jahren das Ereignis schlechthin ist und Grundstücke seit kurzem auch offiziell dem Zweckverband gehören? Sind es Ränkespiele handelnder Personen? Eine Auskunft dazu gibt es nicht. Wohl aber eine klare Botschaft: „Wir sind als Grundstückseigentümer nicht gefragt worden. Das geht nicht“, erklärt Goitzsche-Zweckverbandschef Klaus Hamerla. Will er das Festival kippen? „Nein“, sagt er. Und auch im Anwaltsschreiben steht, dass man die „geplante Veranstaltung nicht blockieren“ wolle. „Es ist allerdings nicht hinnehmbar, dass Sie widerrechtlich fremdes Eigentum nutzen.“
Muldestausee-Bürgermeister Giebler wenig angetan vom Hickhack vor Mega-Event
Black Mamba-Chef Enrico Tietz will sich mit Verweis auf die laufende juristische Auseinandersetzung gar nicht äußern. GTG-Chef Ingo Jung als Tietzes Vertragspartner tut es. „Es sind öffentliche Wege, die mit öffentlichem Geld gebaut und von einem öffentlichen Verband betreut werden. So eine Forderung geht nicht.“ Auch Muldestausee-Bürgermeister Ferid Giebler (parteilos) ist wenig angetan vom Hickhack vor dem Mega-Event. Dem Veranstalter die Pistole auf die Brust zu setzen, hält er für falsch. „Ich erwarte da im Vorfeld eine klare Regelung zwischen Verband und Halbinsel-Bewirtschafter.“
Steht das Sputnik Spring Break vor dem Aus?
Die Gemeinde Muldestausee ist neben dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld und den Städten Bitterfeld-Wolfen sowie Sandersdorf-Brehna Mitglied des Goitzsche-Zweckverbandes. Sie profitiert vom Spring Break. Veranstalter Black Mamba zahlt in Muldestausee Gewerbesteuern, ordert Feuerwehrleistungen, bringt Umsatz. „Denjenigen anzugehen, der hier als einziger für touristische Wertschöpfung und den Bekanntheitsgrad der Region sorgt, halte ich für völlig verfehlt“, so Giebler. Er verweist außerdem auf die Tatsache, dass Black Mamba erst letztes Jahr einen fünfstelligen Betrag in die Wegeertüchtigung investiert hat.
Steht das Spring Break vor dem Aus? „Wir wollen nichts Böses“, sagt Hamerla. An der anwaltlichen Drohung hält er fest. (mz)