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Familie mit einem guten Händchen für Metallisches

Von Susann Huster 26.06.2007, 17:44

Friedersdorf/MZ. - Auch sein Vater kommt aus dieser Branche. Er ist Werkzeugmachermeister und hat die geschickten Hände an seinen Sohn vererbt. Der wiederum inspirierte seinen Sohn, Metallbauermeister zu werden. Die Mieths, so scheint es, haben einfach ein gutes Händchen für Metallisches. Es lag nahe, dass Harald Mieth im Betrieb seines Vaters in Friedersdorf in die Lehre ging. Als er diese 1975 beendet hatte, arbeitete er in der väterlichen Firma, die später mit anderen Schlosserbetrieben der Gegend zur PGH Metallbau Bitterfeld zusammengeschlossen wurde.

Im Jahr 1982 bekam Mieth nach bestandener Prüfung seinen Meisterbrief. "Damit hatte ich für die Zukunft etwas in der Hand", sagt der heute 52-Jährige, der bis zur Wende zudem noch fünf Jahre als Mechaniker im Chemiekombinat Bitterfeld arbeitete. 1990 dann nutzte Harald Mieth die günstige Gelegenheit, sein eigener Chef zu werden. Der einstige Betrieb seines Vaters stand inzwischen leer und wartete nur darauf, mit neuem Leben erfüllt zu werden. "Das war meine große Chance", erinnert er sich an jenen 1. September 1990, den ersten Tag seiner Selbstständigkeit.

Seitdem arbeitet er hauptsächlich für Privatleute im Kreis Bitterfeld, die bei ihm ein neues Hof- oder Garagentor, Zäune, Treppen, Fenstergitter und anderes in Auftrag geben oder von ihm Reparatur- und Schweißarbeiten erledigen lassen. "Ich musste damals erst einmal bekannt werden", erzählt Mieth, der in den Anfangszeiten mit dem Motorrad zu Baustellen in der Gegend fuhr und dank seiner Beharrlichkeit die ersten Aufträge bekam. Mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass in seinem kleinen Betrieb Qualitätsarbeit geliefert wird.

Der Geselle, der bis vor kurzem in seiner Schlosserei gearbeitet hat, macht jetzt selbst seinen Meister. Sein Sohn, der bei ihm gelernt hat, arbeitet derzeit im kanadischen Calgary in einer Metallbaufirma. Also muss sich Harald Mieth jetzt erst einmal allein durch die vorhandenen Aufträge kämpfen. Eine Sieben-Tage-Woche ist für ihn nichts Besonderes. Wenn er mal den Kopf zu voll hat, steigt er gern auf sein Motorrad und braust durch die Gegend oder geht ins Fitness-Studio. Urlaub hatten die Mieths übrigens schon lange nicht mehr. Das wollen sie aber im Juli nachholen und endlich einmal ihren Sohn in Kanada besuchen.