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Erste Griesener Kinderkleiderbörse Erste Griesener Kinderkleiderbörse: Einkaufsmeile Zwergenland

Von Claus-Bernd Fiebig 25.11.2001, 13:16

Griesen/MZ. - Am Sonnabend gab es Einkaufsspaß im Zwergenhaus. Denn hier fand am Vormittag die erste Griesener Kinderkleiderbörse statt. Oft genug leuchteten die Augen der weit über 50 Kunden, wenn sie ein besonders hübsches Stück entdeckten. Preiswert waren Kleider, Hosen, Jacken, Pullover, Schuhe und Mützen. Und auch manches Spielzeug, das das Angebot im großen Raum der Kindertagesstätte bereicherte, ging für wenige Mark an die neuen Besitzer.

Selbst die Puppen eines bekannten Herstellers kosteten sehr wenig. Ein Fahrrad wurde gar für nur 30 Mark an eine Mutter gebracht. Die Fahrt in den Ort bei Wörlitz habe sich gelohnt, betonten viele Erwachsene. "Ich kannte Griesen bis gestern noch nicht", stellte die Wittenbergerin Sabine Wolff fest. Auch die Wartenburgerin Manuela Dietrich, die als erste Kundin an der Kasse stand, zeigte sich zufrieden. Sie hatte drei Puzzlespiele und ein Buch für die sechs Monate alte Tochter Hanna, Florentina erstanden. Frau Dietrich erzählte, dass in Wittenberg und Dabrun ebenfalls solche Börsen durchgeführt werden. Deren Besuch zahle sich auch immer aus. Die Griesener Veranstalter vernahmen solche aufmunternden Worte gern. Dann berichteten sie der MZ, wie es zur sonnabendlichen Aktion gekommen war. Zu verdanken ist diese wahrscheinlich zwei noch recht kleinen Jungen: Chris und Nico. Beide wurden am 31. März des Vorjahres in Wittenberg geboren, wo sich ihre Mütter Sindy Koppehel und Annett Bothe im Krankenhaus kennen lernten. Der Kontakt blieb.

Die jungen Frauen fanden weitere Mitstreiter, die innerhalb von zwei Monaten eine Kinderkleiderbörse vorbereiteten. "Insgesamt neun Mütter haben uns für die Börse Sachen übergeben", sagte Frau Bothe, die ob vieler organisatorischer Absprachen wieder eine hohe private Telefonrechnung vermutete. Mario Bothe, Vater von Nico, überlegte laut, wie man die Werbung für eine nächste Börse verbessern könne. Vielleicht durch Handzettel, schlug er vor. Die jungen Damen, die so ziemlich alle Kindereinrichtungen der Umgebung von ihrem Vorhaben in Kenntnis gesetzt hatten, fanden die Idee gut.

So auch Katrin Schröter aus Wittenberg. Die Mutter einer 21 Monate alten Ada-Madita sagte: "Ich selbst habe keine Sachen im Angebot. Die werden noch gebraucht." Sie sorgte mit dafür, dass der Verkauf fremder Ware gut klappte. Das tat auch die Oranienbaumerin Diana Albrecht, die außerdem für ihren fünf Jahre alten Sohn Mathias vier Hosen, eine Reistetasche und einem Pullover sowie für den anderthalbjährigen Maurice eine Hose erstand. Die Organisatoren wiesen darauf hin, dass sich die Börse durchaus für die Anbieter lohnt. Legten diese nicht zu hohe Preise fest, fänden sich Käufer. Und vom eingenommenen Geld würden gerade mal fünf Prozent für die Organisation abgezogen. "Gewinn machen wir als Veranstalter auf keinen Fall", betonte Bothe. Brauche man die fünf Prozent nicht, um die eigenen Ausgaben abzudecken, gehe das restliche Geld an jene, die die Räumlichkeiten zur Verfügung stellen. "Wir arbeiten doch ehrenamtlich", sagte er. Nach 13 Uhr ging es an das Aufräumen.