Ende der Slalomfahrt Ende der Slalomfahrt: Auf der Parsevalstraße in Bitterfeld werden 30 Gullydeckel ausgewechselt

Bitterfeld - Manche Kraftfahrer fuhren bislang Schlangenlinien auf der Bitterfelder Parsevalstraße, sie schienen betrunken und nicht mehr Herr über ihr Fahrzeug zu sein, wenn man sie aus der Distanz beobachtete.
Doch der Grund war ein ganz anderer: marode Kanalabdeckungen. Sie haben sich über die Jahre durch die Verkehrsbelastung nach unten in den Boden gesenkt. Viele Autofahrer entschieden sich deswegen für die Stoßdämpfer freundliche Variante und damit die Schlangenlinien.
In dieser Woche geht die Firma KSD (Kanal-Schacht-Dienstleistungen) aus Glauzig den Unebenheiten an den Kragen und erneuert 30 Auflagen der Kanaldeckel. Danach soll die Straße – wenn alle Arbeiten nach Plan verlaufen – ab Freitag wieder ohne Absenkungen befahrbar sein.
Erprobtes Verfahren zur Sicherung der Kanaldeckel
Auftraggeber für die Erneuerung ist der Chemiepark Bitterfeld-Wolfen. Der GmbH gehören in diesem Bereich die gesamten Rohrleitungen. Außerdem betritt die Gesellschaft in der Parsevalstraße kein Neuland: „Wir haben schon bei den Arbeiten auf der Zörbiger Straße in Bitterfeld im Oktober gute Erfahrungen mit dem Sanierungsverfahren gesammelt“, beschreibt Mathias Goßler vom Chemiepark das Vorgehen auf der Parsevalstraße.
Den Erfolg könne man allerdings erst nach einer mehrjährigen Nutzung erkennen. Aber das Verfahren ist erfolgversprechend. Es sei bereits vom Institut für unterirdische Infrastruktur ausgezeichnet worden. Das war laut Goßler auch entscheidend bei der Planung für die jetzige Parsevalstraßen-Baustelle.
Die Chemiepark GmbH habe dieses Verfahren auch schon im vorigen Jahr anwenden lassen, da viele andere Anwender damit offenbar sehr zufrieden sind. „Es soll ja schließlich auch lange halten, denn die Kosten für die Sanierung übernimmt der Chemiepark komplett“, sagt der Verantwortliche für die Energie-Netze im Chemiepark. In Verbindung mit einem hochfesten und widerstandsfähigen Spezialmörtel biete diese Technologie eine langlebige Variante für Kanalabdeckungen.
Durch die Sanierung sollen Kosten gesenkt und die Nutzungsdauer der Straße erhöht werden
Der Verkehr soll kurz nach der Reparatur schon wieder über die sanierten Stellen rollen. Zusätzlich werde künftig eine wesentlich höhere Standfestigkeit erzielt. Die jährlichen Kosten würden durch die längere Nutzungsdauer reduziert. Gleichzeitig werde die Sicherheit erhöht und langfristig ein entspannteres Fahren gewährleistet.
Und was sagen die Nutzer der sanierten Straße dazu? „Auf der Zörbiger Straße hatte man das Problem bis Ende des vorigen Jahres auch“, sagt Gerhard Nienhöfer, der die Strecke oft mit seinem Lkw befährt. Jetzt holpere es nicht mehr so stark. Ob man das Problem ganz aus der Welt schaffen könne, bezweifelt der Lkw-Fahrer allerdings.
Die Parsevalstraße ist seit dem Wochenbeginn eine Einbahnstraße. Vor dem Kulturpalast geht es momentan für Kraftfahrer nur noch in eine Richtung: zur Zörbiger Straße. Auf der gesperrten Fahrbahnseite saniert die Baufirma die Kanalabdeckungen. Was die einwöchigen Bauarbeiten kosten, teilte die Chemiepark-Gesellschaft nicht mit. Die derzeitige Umleitung erfolgt über die Bundesstraße 183 Zörbiger Straße - Säurekreuzung - Bundesstraße 184 - Salegaster Chaussee - Herminetor - Kreisstraße 2054 Parsevalstraße. (mz)
