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Ehrennadel für einen recht streitbaren Geist

Von CHRISTINE KRÜGER 27.11.2008, 17:58

BITTERFELD/MZ. - "Wenn Leute nach einem Spaziergang in meine Werkstatt kommen und mir das erzählen, dann weiß ich: ,Ach, sie haben den Wolfgang getroffen.'" Die Goitzsche ist für Wolfgang Baronius etwas ganz Besonderes, für sie schlägt sein Herz und viele wissen, wie hartnäckig der Mann sein kann, wenn ihm dort etwas Grundsätzliches gegen den Strich geht.

Überhaupt ist Wolfgang Baronius ein streitbarer Geist und ein eifriger Mitstreiter. Und längst nicht nur, wenn es um die Goitzsche geht. In wie vielen politischen Ämtern im Landkreis und der Stadt, an wie vielen anderen ehrenamtlichen Aufgaben er arbeitet - das lässt sich kaum aufzählen. Die Erfolge sind sichtbar. Unter anderem hier: "Baronius war es, der den Landrat während der Flut animiert hat, ein Hochwasserschutzkonzept für die Region zu formulieren. Inzwischen fußt darauf das Konzept des Landes", sagt Parteifreund Lars-Jörn Zimmer und hält das ursprüngliche Schreiben Baronius' an das Land Sachsen-Anhalt freudig hoch.

Für sein politisches und gesellschaftliches Engagement hat er am Mittwochabend die Ehrennadel des Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt erhalten. Und Christa Rötting gehört da zu den ersten Gratulanten. Er selbst ist völlig überrascht, denn eigentlich, sagt er, sei er hier als Diskussionsredner für ein Wirtschaftsforum eingeladen. Nun das. Er wehrt ab: "Immer waren es Arbeiten in Teams, Gremien und mit Leuten gemeinsam, auch die Familie hat Anteil. Es ist vieles erfolgreich passiert, es ist auch noch viel offen."

Wolfgang Baronius, Diplomchemiker und Pädagoge, hat 1959 an der Leipziger Universität promoviert. Bis 1992 war er in der Forschung im Chemischen Kombinat Bitterfeld beschäftigt. Der Schwerpunkt seiner Arbeit lag auf den Gebieten Silizium- und Kohlenstoffchemie. Er hat 30 Patente erarbeitet. Nach der Wende hatte er maßgeblichen Anteil daran, dass Unternehmen wie Bayer, Aussimont, Sidra Wasserchemie und weitere sich hier ansiedelten. Seit 1997 ist Wolfgang Baronius im Arbeits-Ruhestand. Doch auf der politischen Bühne der Region hat er noch manches Wort mitzureden.