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Demonstration zum 17. Juni Demonstration zum 17. Juni: Lehre des Aufstands: Zivilcourage zeigen

Von Alexander Schierholz 17.06.2003, 19:00

Bitterfeld/MZ. - Auf dem großen Zörbiger Überbau wirkt die Gruppe etwas verloren. Unterwegs und am Ziel Robert-Schuman-Platz stoßen noch ein paar Interessenten dazu, so dass die Veranstalter nachher von 200 Leuten sprechen. Nach Polizeiangaben sind es nur 100. Zwischenfälle gibt es nicht.

Den Zielen des Bündnisses tut das vergleichsweise geringe Interesse keinen Abbruch: Es geht ums Erinnern, und darum, was sich aus der Vergangenheit lernen lässt. "Die Erinnerung kann uns helfen zu verstehen", sagt der Vorsitzende des DGB-Bezirkes Dessau, Udo Gebhardt auf der Kundgebung. Gebhardt leitet aus den Ereignissen von damals denn auch aktuelle Forderungen ab: Er wirbt für Solidarität, soziale Gerechtigkeit und übt, ohne den Begriff im Mund zu führen, scharfe Kritik an der Agenda 2010 der Bundesregierung.

Einen anderen Schluss aus dem Volksaufstand zieht Bitterfelds Bürgermeister Werner Rauball (SPD): Er ruft dazu auf, "gemeinsam Zivilcourage zu zeigen in Zeiten, in denen Angst und Druck ausgeübt werden."

Die Wolfener Gymnasiasten Christian Barth und Christin Hartung haben den 17. Juni 1953 vorher noch einmal lebendig werden lassen. Auf der Bühne befragen sie die Zeitzeugen Margot und Gerhard Mielke. Zum Abschluss wird der Gedenkstein enthüllt, der an die Teilnehmer und Opfer des Aufstandes vor 50 Jahren erinnert.