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Dauercamping Dauercamping: Paar aus dem Harz hat an der Goitzsche bei Bitterfeld eine zweite Heimat gefunden

Von Sylvia Czajka 29.08.2020, 07:00
Aus dem Harz an den Goitzschesee: Bettina und Rudolf Grytsch haben das Stand-Up-Paddling, das Stehpaddeln, für sich entdeckt.
Aus dem Harz an den Goitzschesee: Bettina und Rudolf Grytsch haben das Stand-Up-Paddling, das Stehpaddeln, für sich entdeckt. André Kehrer

Bitterfeld - Eigentlich haben sie zwei Häuser. Eines in Lüttgenrode im Harz, das andere in Bitterfeld am Goitzschesee. Zuhause ist dort, wo Bettina und Rudolf Grytsch gemeinsam sind. Hauptsache zusammen, sagen sie.

Die Autobahn 36 sorge für eine schnelle Verbindung zwischen den Anwesen. Und doch gehören sie nicht zu den Reichen und Schönen. Letzteres mögen dabei andere einschätzen. „Wir sind glücklich, genießen jeden Tag.“ Das war nicht immer so, jetzt sei eine neue Zeitrechnung. Die Grytschs sind Rentner, die sich Zeit nehmen. Bei zwei Häusern? Das klappe wunderbar. Die Woche über am Goitzschesee, am Wochenende in den Bergen. Camping macht es möglich.

Im Goitzsche-Camp haben sie vor einem Jahr einen Standplatz bei den Dauercampern ergattert. Jetzt gehören sie dazu. Irgendwie sei es hier wie in einer Familie. Man teile, helfe, lache und sorge sich.

Vor ein paar Jahren haben die Grytschs den Bitterfelder Campingplatz für sich entdeckt

Vor ein paar Jahren haben die Grytschs den Bitterfelder Campingplatz für sich entdeckt. „Wir sind herzlich aufgenommen worden.“ Aber auch „Natur pur“ ist das, was das Ehepaar fasziniert. Die erkunden sie meist per Rad und in den Morgenstunden.

„Dann genießen wir die Stille.“ Bei schlechtem Wetter sind sie schnell mal mit dem Auto in Leipzig, Wittenberg, Dessau oder Halle. „Wir müssen uns nach niemanden richten. Die Kinder sind aus dem Haus. Die Uhr tickt jetzt in unserem Takt.“

Sich wieder auf wahre Werte besinnen, das sei den Grytschs wichtig. „Wir leben im Paradies“, sagen sie, und „viele merken es nicht. Wir sollten dankbar sein, dass es uns in Deutschland so gut geht“. Die Corona-Pandemie zeige, dass alles endlich sei und wie schnell es gehen könne.

Um ihre Pläne zu genießen, stellten sie auch ihr Leben um

Bettina und Rudolf Grytsch machen sich oft Gedanken über die Zukunft. Denn sie haben noch viel vor. Um ihre Pläne zu genießen, stellten sie auch ihr Leben um. Die Ernährung zum Beispiel. Sport spiele jetzt im Alltag eine wichtige Rolle. Beide genießen die gemeinsamen Kanutouren auf dem Goitzschesee. Bettina Grytsch hält sich sogar tapfer auf dem Brett beim Stand-Up-Paddling.

Aber auch der Spaß komme nie zu kurz. All das könne man nur machen, wenn man gesund ist, sagen sie. Deshalb immer in Bewegung bleiben, lautet ihr Rat. Stillstand kommt für die Grytschs nicht in Frage. Deshalb geht es am Wochenende wieder in den Harz nach Lüttgenrode. Da wartet der Garten und das Haus Nummer zwei. Wo sie lieber sind? „Wir haben das große Glück, beides zu genießen und das hoffentlich noch lange.“ (mz)

Hier kann man sich wohlfühlen, sagen die Dauercamper.
Hier kann man sich wohlfühlen, sagen die Dauercamper.
André Kehrer
Beide schmieden Pläne für den nächsten Ausflug.
Beide schmieden Pläne für den nächsten Ausflug.
Kehrer