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Christi Himmelfahrt Christi Himmelfahrt: Kirchliche Trauung in der Stadt aus Eisen

Von Wolfgang Grahl 10.05.2002, 13:45

Gräfenhainichen/MZ. - "Die letztlich wichtigen Dinge laufen life, sind nicht zu proben", meinte Gräfenhainichens Pfarrer Eduard Kindler am Himmelfahrtstag kurz vor 10 Uhr auf die Frage, ob denn alles klar sei für diesen außergewöhnlichen Gottesdienst in der Ferropolis-Arena.Ein Gottesdienst, der in diesem Jahr von über 500 Menschen besucht wurde, so dass die zwei Sitzsegmente noch erweitert werden mussten. Aus den umliegenden Kirchengemeinden waren sie gekommen, Radwanderer machten halt, die Pkw-Kennzeichen zeigten: Himmelfahrt, Ferropolis und Gottesdienst können zur guten Tradition werden.

Natürlich half diesmal das Wetter tüchtig mit und hinterließ nicht nur bei Pfarrer Kindler Spuren bester Laune. Der begrüßte zunächst "alle, die sich auf den Weg gemacht haben", und das waren so viel wie nie zuvor. Auch eine bayerische Reisegruppe zeigte sich vom einmaligen Flair dieser kirchlichen Veranstaltung begeistert. Unter dem aus Schrott geschmiedeten Eisenkreuz stand die Predigt des evangelischen Seelsorgers ganz im Zeichen der Freude über die in der Bibel beschriebenen Geschehnisse. "Einen Neubeginn erleben wir ja auch alljährlich um diese Zeit in der Natur", sagte er, um im wehenden Talar und herrlichem Sonnenschein anzuschließen: "Wir dürfen uns freuen, hier in Gottes Herrlichkeit zu sein". Schmunzelnd verband er anschließend Gegenwert und Zukunft: "Denn die Ewigkeit ist ja noch so lang."

Kräftige Klänge der fast 30-köpfigen Bläsergruppe sorgten schnell wieder für Allgegenwärtigkeit. Keine leichte Arbeit für den Dessauer Andreas Koehn, die Musiker aus der Muldestadt, Coswig, Oranienbaum und Gräfenhainichen "unter einen Hut" zu bringen. Beifall belohnte gelungenes Bemühen.

Dann Stühle rücken und über 500 Augenpaare richteten sich auf ein Paar der besonderen Art. Premiere in der Stadt aus Eisen. Angela und Ulf Meyer, flankiert von den beiden Töchtern Coline und Angie erlebten nach fast 15 Jahren Ehe nun die kirchliche Trauung. "Das war unser beider Wunsch", strahlte der Bräutigam. Er hatte bei Pfarrer Kindler seinen Terminwunsch geäußert und der fand "Dann machen wir''s Himmelfahrt in Ferropolis, ist doch ein super Anlass." Und als dann plötzlich die Windböen etwas stärker wurden, meinte eine ältere Dame nachdenklich: "Alles wie im richtigen Leben".

Zum Abschluss dieses in jeder Weise einzigartigen Himmelfahrtsgottesdienstes riefen Karen Schmöhl und Sven Janzen von einer Bitterfelder Tanzschule zum Square-Dance der besonderen Art. Einen riesigen Kreis bildend bevölkerten vom Kleinkind bis zur Oma über 200 Menschen den Innenraum der Arena, um mit leichten Übungen Spaß und Bewegung zu haben. Der abschließende Lobgesang "Nun danket alle Gott, mit Herzen Mund und Händen" passte vortrefflich.