Bitterfeld Bitterfeld: «Trinkwasser wird nicht knapp»
WOLFEN/BITTERFELD/MZ. - Wasser! Das ist bei der derzeit herrschenden Gluthitze von mehr als 30 Grad oft die einzige Möglichkeit, Erleichterung zu finden. Der Wasserbedarf der Menschen, Wie schlägt sich der steigende Verbrauch in der Trinkwasserversorgung nieder? Wird das Angebot aus den Leitungen reichen? Diesen Fragen ging die MZ nach.
"Wir haben mit der Menge und Qualität des Trinkwassers bei kein Problem", sagt der Geschäftsführer der Stadtwerke Wolfen, Hans-Tilo Winkelmann. In Wolfen, Thalheim, Bobbau, Greppin und Jeßnitz besitzen die Stadtwerke 6 300 Wasserzähler, das entspricht etwa 30 600 Nutzern, die in den vergangenen Wochen öfters und länger als sonst den Wasserhahn aufgedreht haben. "Verbrauchte ein Einwohner im Juni 2009 etwa 130 Liter pro Tag, so sind es im Juni 2010 etwa 147 Liter gewesen", sagt Winkelmann. "Das entspricht einem Anstieg von 13 Prozent." Trotz dieser Zunahme sieht er die Trinkwasserversorgung nicht gefährdet. "Wir können den Bedarf problemlos absichern", stellt er klar.
So lautet auch die Einschätzung der Leiterin der Midewa-Niederlassung Muldeaue-Fläming in Bitterfeld, Catrin Janke. "Es ist ein Anstieg zu verzeichnen, aber die Wasserreserven sind ausreichend", sagt sie. 13 400 Zähler habe man in 25 Orten im Altkreis, unter anderem in Bitterfeld, Sandersdorf-Brehna, Mühlbeck und Raguhn. Vergleiche man den kompletten Wasserverbrauch aller Einwohner und Gewerbebetriebe in Bitterfeld (zusammen mit Holzweißig), so sei dieser von 2 266 Kubikmeter am 17. Mai (bei neun Grad Celsius) auf 2 874 Kubikmeter am 5. Juli (bei 28 Grad Celsius) angestiegen. In anderen Orten sind noch deutlichere Anstiege verzeichnen. Spitzenreiter ist Rödgen, wo im gleichen Zeitraum um 57 Prozent mehr verbraucht wurde.
Doch weder die Hitze noch der damit zusammenhängen größeren Abnahmemengen sind ein Problem. So wie die Stadtwerke Wolfen erhält auch die Midewa das Trinkwasser von der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz. "Das Trinkwasser wird nicht knapp", unterstreicht die Bereichsleiterin für Öffentlichkeitsarbeit, Jana Arnold. "Über unseren Nordring versorgen wir unter anderem die Midewa und die Stadtwerke Wolfen. Im Jahresdurchschnitt 2009 hatten wir eine Abnahme von 44 881 Kubikmetern pro Tag. Unser aktueller Spitzentag war in diesem Jahr am 2. Juli. Da haben wir 63 390 Kubikmeter geliefert, also das 1,4-Fache des normalen durchschnittlichen Verbrauchs." Das sei dennoch handhabbar, denn die beiden Wasserwerke Mockritz und Sachau, die den Nordring versorgen, hätten bei absoluter Vollauslastung eine Kapazität von 80 000 Kubikmetern pro Tag. "Wir haben also noch jede Menge Spielraum", so Jana Arnold.