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Bitterfeld-Süd Bitterfeld-Süd: Brückenschlag zur Gartenstadt

Von Detmar oppenkowski 28.10.2013, 13:36
Entwürfe für die Gartenstadt Bitterfeld-Süd wurden im Rahmen eines Ideenwettbewerbs schon erstellt.
Entwürfe für die Gartenstadt Bitterfeld-Süd wurden im Rahmen eines Ideenwettbewerbs schon erstellt. Repro Lizenz

Bitterfeld/MZ - Das gute Wetter der letzten Tage spielt Werner Rienäcker in die Karten. Denn der Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft (STEG) will endlich das Mammutprojekt „Bitterfeld-Süd“ zum Abschluss bringen.

Mammutprojekt kurz vor Abschluss

Voraussichtlich Ende November könnten die Brückenarbeiten erledigt sein. Eigentlich sollte die 2,3 Kilometer lange Strecke zwischen Wiesenstraße (Kaufland) und Niemegker Straße (Wassersportzentrum/Goitzsche-Camp) die Einwohner und Touristen bereits seit einem Jahr von der B?100 direkt an den See bringen, aber die nicht fertiggestellte Brücke über den Strengbach machte all diesen Überlegungen einen Strich durch die Rechnung.

Grund hierfür war die schlechte Bodenbeschaffenheit des Areals. Daher konnte die vorgesehene Spundwandgründung für die Brücke nicht realisiert werden. Eine Alternative musste her. Das kostete nicht nur Zeit, sondern auch mehr Geld, denn statt der ursprünglich geplanten knapp fünf Millionen Euro mussten noch einmal 320.000 Euro oben drauf gelegt werden. „Aber jetzt haben wir es fast geschafft“, sagt Rienäcker und schaut zum Himmel.

„Wenn die Temperaturen nicht ins Bodenlose stürzen, könnten wir in knapp einem Monat mit allem durch sein“, hofft er. Während die Drahtflechter auf dem bereits vorhandenen Brückenkörper arbeiten, sind Mitarbeiter der Firma ETB unter der Brücke dabei, mit Wasserbausteinen das zukünftige Bett des Strengbachs zu profilieren. „Für die Arbeiten an der Brücke mussten wir den Fluss umleiten.“ Eigentlich hätte er schon zurückverlegt werden sollen, aber durch das Juni-Hochwasser kam es zu einem sechswöchigen Baustopp.

Gartenstadt Süd in Planung

Doch all die mit dem Projekt verbundenen Sorgen und Probleme sollen nun bald der Vergangenheit angehören, denn die Leopoldstraße - so der offizielle Name - soll nicht nur den Tourismus fördern und den Autoverkehr entzerren, sondern auch ein geplantes Wohngebiet erschließen - die „Gartenstadt Süd“. Im Rahmen des Ideenwettbewerbs „Europan 12“ wurden konkrete Vorstellungen zu Papier gebracht, denn die Gartenstadt vis-à-vis des Bitterfelder Berges soll ein Vorzeigeprojekt werden. „Diese Brachfläche stellt das letzte größere Flächenpotenzial für eine Wohnbebauung in unmittelbarer Nähe zur Goitzsche dar“, erklärt Stadtplaner Marcus Herget.

130 bis 150 Wohneinheiten könnten demnach hier irgendwann entstehen. „Zum einen wollen wir Familien mit Kindern, die ein großes Interesse haben in Bitterfeld-Wolfen zu bleiben, ansprechen. Zum anderen sollen junge Berufstätige, die in den Wirtschaftsstandort einpendeln, erreicht werden.“ Im Dezember wollen die Europan-Fachleute den Siegerentwurf für die Gartenstadt küren.

Mit Wasserbausteinen wird derzeit das Flussbett profiliert (Bild oben).
Mit Wasserbausteinen wird derzeit das Flussbett profiliert (Bild oben).
Andre Kehrer Lizenz