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Umzug in Bitterfeld Bitterfeld: Polizei findet Messer bei rechter Demonstration

17.10.2020, 14:08
Polizisten sichern die rechte Versammlung am Bitterfelder Bahnhof ab.
Polizisten sichern die rechte Versammlung am Bitterfelder Bahnhof ab. MZ

Bitterfeld - Rund 30 Personen aus dem rechten Spektrum sind am Samstag durch Bitterfeld gezogen. Unter gegen die Polizei gerichteten Sprechchören liefen sie nachmittags vom Bahnhof zum Revierkommissariat am Theodor-Körner-Platz. Mehrere Dutzend  Beamte und eine Reihe Fahrzeuge sicherten die Demonstration ab. Auch die Bundespolizei war im Einsatz.

Die Mobilisierung war erst kurzfristig bekannt geworden - bei den Behörden angemeldet hatten die Organisatoren ihre Versammlung zunächst nicht. „Wir sind durch die sozialen Medien darauf aufmerksam geworden. Am Freitag hat es durch unsere Initiative ein Kooperationsgespräch gegeben“, sagt Landkreis-Sprecher Udo Pawelczyk. Samstag erschien dann aber nur ein Bruchteil der angekündigten 100 bis 200 Teilnehmer. Deshalb wurde dem  Demonstrationszug am Ende nur der Bürgersteig zugestanden.

Schon vor Beginn des Marsches wurden laut Ordnungsamt allerdings mehrere Anzeigen gegen Teilnehmer erstattet. Zunächst hatten diese Böller gezündet. Bei Durchsuchungen fand die Polizei dann mehrere Messer. Im Anschluss durften die betreffenden Personen dennoch im Demonstrationszug mitlaufen.

Einige der Teilnehmer stammten laut  Ordnungsamt  aus Bitterfeld und Umgebung, während andere aus Halle und Dessau angereist waren. Die Behörde verortet sie im rechten Milieu. Auch Szenekleidung und ein nationalistischer Redebeitrag legten das am Samstag nahe. Nach MZ-Informationen besteht zudem ein Bezug zu den befreundeten Fanszenen vom Halleschen FC und Lokomotive Leipzig. Entsprechende Gesänge waren während der Versammlung ebenfalls zu hören.

Anlass für die Demonstration war ein Vorfall aus dem April. Seinerzeit hatte eine Person aus der rechten Szene nach einer Polizeikontrolle in Bitterfeld Anzeige wegen Körperverletzung im Amt erstattet. Die Bundespolizei bestätigte dies gegenüber der MZ, nannte aber keine weiteren Details.

(mz)