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Bitterfeld Bitterfeld: Im IG Bad rollen bald die Bagger an

Von Uljana Wuttig-Vogler 11.07.2012, 16:13

BITTERFELD/MZ. - Das Gelände wird zunächst beräumt, das ehemalige IG-Bad abgerissen. Neben einigen Gebäuden wie Imbiss, Garagen, Pumpenhaus, Umkleide und Lager sollen auch das ehemalige Schwimmbecken zum Teil und das Laufbecken komplett weggebaggert und die Flächen anschließend mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt werden. "Wir wollen das Areal so herrichten, dass es wieder zum Spaziergehen genutzt werden kann" , blickt Hermann voraus.

Der Park der Chemiearbeiter mit dem IG-Bad war einst ein beliebtes Naherholungsgebiet der Bitterfelder. Der Park wurde vom Kommerzienrat Louis Bauermeister im Jahr 1864 errichtet. Auf Veranlassung von Gustav Pistor gestaltete die IG Farbenindustrie 1928 die Anlage um und machte sie für die Öffentlickeit zugänglich. Daran erinnert heute noch ein Findling, der nach Abschluss der Umgestaltung im Frühjahr nächsten Jahr wieder aufgestellt werden soll.

Probleme bereitete der Park schon seit mehreren Jahren. Im Zuge des Wiederanstiegs des Grundwassers, der Flutung von Tagebaurestlöchern westlich und südlich von Bitterfeld sowie das Abstellen der Pumpen durch den einstigen Eigentümer - die Treuhandliegenschaftsgesellschaft - im Jahr 2003 verwandelte sich das Areal innerhalb kürzester Zeit in eine ausgedehnte Morast- und Wasserfläche. Sechs Jahre später unterzeichneten die Mitteldeutsche Sanierungs- und Entsorgungsgesellschaft (MDSE), die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV), das Landesamt für Altlastenfreistellung und die Stadt Bitterfeld-Wolfen eine Erklärung, den Park zu retten.

"Es wird zwar dann kein Park mehr sein, aber eine ansehnliche Fläche", so Hermann. Die Investitionen belaufen sich auf rund 203 000 Euro, rund 143 000 Euro fließen als Fördermittel. Den Fördermittelantrag hatte Bitterfeld-Wolfen im März dieses Jahres beim Landesamt gestellt und im Juni bewilligt bekommen.