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Bitterfeld Bitterfeld: Der Traumzauberbaum wächst am «Großen Teich»

Von SYLVIA CZAJKA 13.10.2011, 18:08

BITTERFELD/MZ. - Scott hält ihn ganz fest: den Traumzauberbaum, der auf Papier von vielen Kinderhänden entstand. Der Knirps weiß, um den Baum wird es bald dunkel werden. Doch nicht nur um ihn. Münzen, die Bitterfelder Lokalausgabe der Mitteldeutschen Zeitung, Postkarten, Bauzeichnungen . . . begleiten ihn ins Fundament eines neuen Hauses.

Das beruhigt Scott und seine Freunde ein wenig. Oberbürgermeisterin Petra Wust (parteilos) schwingt indes die Maurerkelle, bereitet alles vor für eine zünftige Grundsteinlegung. Die fand am Donnerstag am "Großen Teich" in Bitterfeld statt. Hier entsteht der Ersatzneubau der Kindertagesstätte "Traumzauberbaum". Größer soll alles werden, informiert Petra Wust. 90 Kinder werden hier künftig betreut. 45 im Kindergarten, 45 in der Krippe. Im August 2012, so hofft die Stadt, sollen die Arbeiten auf einem etwa 3.500 Quadratmeter umfassenden Areal abgeschlossen, der neue "Traumzauberbaum" bezugsfertig sein.

3,4 Millionen Euro wird der Bau kosten, teilt Petra Wust mit. Etwa 90 Prozent stammen aus Bundesmitteln und der Europäischen Union. 315 000 Euro beträgt der Eigenanteil der Stadt. Allen Kritikern zum Trotz, meint die Oberbürgermeisterin: "Es tut sich was in Bitterfeld. Gestern Jugendcluberöffnung, heute Grundsteinlegung." Auch Ortsbürgermeister Joachim Gülland (Die Linke) begrüßte den Neubau. "Es ist schön, wenn ein weiteres Stück Land im Bitterfelder Zentrum aufgewertet wird."

Dem "Traumzauberbaum", der sich derzeit noch unter den Fittichen der Stadt befindet, steht ein Wechsel bevor. Die Euro-Schulen werden die Einrichtung Ende nächsten Jahres in ihrer Trägerschaft übernehmen, teilt Ramona Rathai mit. Das hänge natürlich von der Fertigstellung der Baumaßnahmen ab, informiert die Bereichsgeschäftsführerin. Neuland betreten die Euro-Schulen in Sachen Kindertagesstätten nicht. "Es ist die 2. Trägerschaft, die wir übernehmen", sagt Ramona Rathai. Im Berliner Stadtteil Reinickendorf arbeite man bereits in der Kindertagesstätte "Waldräuber" nach dem Konzept der Euro-Schulen. Das kommt naturverbunden daher. Flora und Fauna werden im Mittelpunkt stehen. Der Forschergeist soll geweckt werden. Es wird ein Kneippbecken geben, frühkindliche Spracherziehung sieht der Plan auch vor. Der Bedarf sei da, weiß Ramona Rathai. Natürlich werde auch das Erzieherpersonal aufgestockt. Fünf bis sechs zusätzliche Kräfte sollen eingestellt werden. Die Erzieherinnen des derzeitigen Traumzauberbaums werden von den Euro-Schulen übernommen, betont Ramona Rathai.

Wie die spätere Nutzung der Räumlichkeiten des Traumzauberbaums, die sich noch in einem Plattenbau in der Straße "Am Plan" befinden, erfolgt, Birgit Wielonek weiß es noch nicht. "Wir müssen sehen, wie das ins Konzept der Stadt passt", meint die Chefin der Neuen Bitterfelder Wohnungs- und Baugesellschaft.

Bis zum Umzug ist jedoch noch ein wenig Zeit. Das wissen auch Scott und Derrik. Letzterer wird den Ortswechsel des Traumzauberbaums nicht mehr miterleben. Er wird dann bereits zu den Abc-Schützen gehören.