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Bitterfeld Bitterfeld: Abriss der Häuser derzeit nicht vorgesehen

Von ULJANA WUTTIG-VOGLER 22.03.2011, 17:38

BITTERFELD/MZ. - Die Häuser in der Puschkinstraße in Bitterfeld fallen dem Betrachter sofort ins Auge. Sie sind heruntergekommen, stehen leer und dennoch sind die Fenster in der ersten Etage mit kleinen Kunstwerken versehen.

Letztere gefallen vielen unserer Leser aus Bitterfeld außerordentlich gut, wie sie am MZ-Lesertelefon sagten. "Doch was soll mit den Häuser geschehen?"

Die Wohnhäuser stehen schon seit Ende des letzten Jahrhunderts leer, sagt Norbert Rückriemen, Vorstand der Wohnstättengenossenschaft. Seit damals habe es verschiedene Ideen gegeben, die Gebäude wieder zu beleben. Diese haben sich aber letztendlich nicht realisieren lassen. Mittlerweile habe Bitterfeld-Wolfen einen Wohnungsüberschuss, so dass die in der Stadt agierenden Wohnungsgesellschaften bereits viele Quartiere abgerissen haben (die MZ berichtete).

Auch die Wohnstättengenossenschaft hat die Häuser in der Puschkinstraße aufgegeben. Ihre Wiederherstellung, so unterstreicht Rückriemen, wäre zu teuer und zu wenig effizient.

Hinzu kommt: Die Wohnungen würden selbst nach einer Sanierung den jetzigen Wohnansprüchen der Menschen nicht mehr genügen. Sie sollen deshalb einmal abgerissen werden. Gegen einen sofortigen Abriss sprechen allerdings zwei Gründe. Grund Nummer eins ist laut Rückriemen die Verbundbauweise mit den Nachbargebäuden. Letztere müssten bei Abriss stabilisiert werden, "was keiner bezahlen kann". Das Wohnungsunternehmen müsste das Vielfache der Abrisskosten investieren, wozu es finanziell nicht in der Lage sei. Grund Nummer zwei ist der zu erwartende Nutzen. Bei Abriss würde eine Brache entstehen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit als Parkplatz und Müllablageplatz genutzt würde. Das wäre ein Anblick, der den jetzigen deutlich verschlechtern würde. Deshalb bleiben die Häuser aus heutiger Sicht "so lange es keine vernünftige Lösung für die sofortige Neugestaltung nach Abriss gibt", stehen.