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Kampf gegen Corona Bayer bietet betriebliches Impfzentrum für Firmen des Chemieparks Bitterfeld-Wolfen

Von Christine Färber 09.06.2021, 09:34
Das Impfzentrum der  Bayer Bitterfeld GmbH hat gestern den Betrieb aufgenommen. Es steht  sowohl den eigenen Mitarbeitern als auch Beschäftigten von mehr als 30 Unternehmen der Region zur Verfügung
Das Impfzentrum der Bayer Bitterfeld GmbH hat gestern den Betrieb aufgenommen. Es steht sowohl den eigenen Mitarbeitern als auch Beschäftigten von mehr als 30 Unternehmen der Region zur Verfügung (Foto: André Kehrer)

Greppin - „Das ist hier bester Service“, sagt Daniel Herold fröhlich. Er ist Tagesschichtmeister beim Unternehmen SUEZ, das auf dem Gelände des Bayer-Industrieparks liegt. Keine zehn Wegminuten entfernt, so dass er schnell gleich mal in Arbeitsmontur ins betriebliche Impfzentrum von Bayer Bitterfeld rüberkommen kann.

Am Dienstag ist es eröffnet worden. Die Spritze mit dem Impfstoff von Biontech-Pfizer gegen das Coronavirus hat er als einer der Ersten hier bekommen. Und das findet er wichtig: „Wir sind ein junges Team und die Leute waren bisher nicht in der Priorisierung erfasst. Die allermeisten von uns sind noch nicht geimpft.“ Aber jetzt soll es werden. Sein Kollege Eric Hahn nutzt das Angebot von Bayer ebenfalls. Er fühle sich mit Impfung sicherer, sagt er. Schließlich will er wieder mehr Freiheit in der Freizeit genießen können.

Arzt Ingo Müller klärt Marcel Tänzer (Indulor) über mögliche Risiken auf.
Arzt Ingo Müller klärt Marcel Tänzer (Indulor) über mögliche Risiken auf.
(Foto: André Kehrer)

„Durch unser Angebot werden freilich die lokalen Impfzentren und die Hausärzte entlastet“

Mit dem betrieblichen Impfzentrum bietet Bayer den Beschäftigten weiterer Unternehmen im Chemiepark die Möglichkeit, sich hier von Betriebsärzten impfen zu lassen. Partner von Bayer ist das Arbeitsmedizinische Versorgungszentrum (AMVZ) aus Wolfen, das das Unternehmen seit Jahren arbeitsmedizinisch betreut. „Durch unser Angebot werden freilich die lokalen Impfzentren und die Hausärzte entlastet“, erklärt Maik Kaltenbach, Chef der Abteilung Umweltschutz und Sicherheit bei Bayer, und Organisator der Aktion. „Gesundheit und Sicherheit unserer Beschäftigten stehen für uns an erster Stelle. Wir wollen helfen, die Pandemie schnellstmöglich zu bezwingen.“

Finanziell liegt das Zentrum hier in den Händen des Pharmaunternehmens. Doch ist es nicht allein für seine Mitarbeiter. Denn das Angebot gilt für die Beschäftigten aller Firmen im Chemiepark, die betriebsärztlich über das AMVZ betreut werden. Das sind 36. Die nutzen das nahezu alle.

900 Impfdosen für die kommenden zwei Wochen

Der Impfstoff, der in lokalen Impfzentren derzeit knapp ist, ist geordert: 900 Dosen für die kommenden zwei Wochen. Das ist nach den Worten Kaltenbachs ausreichend. Knapp 780 Personen haben sich bereits für einen Termin online registrieren lassen. Und auch die Zweitimpfung sei materiell teilweise schon abgesichert. Kaltenbach ist optimistisch, dass alles klappt und „die Situation nicht schlechter wird“.

Vier, fünf Männer und Frauen warten draußen oder im Warteraum des aus Wohncontainern bestehenden Impfzentrums, dass sie an die Reihe kommen. Das läuft. Betriebsarzt Ingo Müller und Schwester Ulrike haben zu tun. Das wird den Kollegen, die an anderen Tagen hier Dienst haben, nicht anders gehen, meint Müller, der durchaus mit diesem Ansturm gerechnet hat. „Das ist aber alles gut organisiert von Bayer, einzigartig“, sagt er. „Und heute ist ja der erste Tag, also noch Eingewöhnungszeit.“

Bayer hat freilich ein besonderes Interesse daran, dass die Mitarbeiter geschützt sind

Vor einer Woche, sagt er, habe das AMVZ die Impfstoffe bestellt. Und er sei froh, dass alles so gut läuft, quasi die Infrastruktur geschaffen wurde, dass auch Haus- und Betriebsärzte impfen dürfen.

Der Pharmabetrieb von Bayer hat freilich ein besonderes Interesse daran, dass die Mitarbeiter geschützt sind. Zweimal pro Woche können sie sich zudem testen lassen. Der Tablettenpfad für interessierte Besucher allerdings bleibt weiterhin geschlossen.

Mitarbeiter von Bayer und von Firmen des Werksgeländes haben indes Aufgaben als Helfer im Bereich der Koordination, für die Administration und auch als Ersthelfer zur Betreuung Geimpfter übernommen. (mz)