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Auftragseinbrüche bei Heraeus Auftragseinbrüche bei Heraeus: Gewerkschaft akzeptiert Kurzarbeit beim Glashersteller aus Bitterfeld-Wolfen

Von Tilo Krippendorf 06.07.2019, 09:00
Fast 600 Mitarbeiter müssen am Heraeus-Firmenstandort Bitterfeld-Wolfen in Kurzarbeit
Fast 600 Mitarbeiter müssen am Heraeus-Firmenstandort Bitterfeld-Wolfen in Kurzarbeit Heraeus

Greppin - Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) begrüßt die angesichts von Auftragseinbrüchen eingeführte Kurzarbeit beim Quarzglashersteller Heraeus. „Aus Arbeitgebersicht ist es das mildeste Mittel in dieser Situation“, sagte Sylke Teichfuß, die IG BCE-Chefin des Bezirkes Halle-Magdeburg.

Eine Alternative wäre die Entlassung von Mitarbeitern gewesen. Diese versuche die Firma offenbar zu verhindern. „Die Chemie sucht händeringend Facharbeiter.“ Mit der für ein Jahr beantragten Kurzarbeit will Heraeus offenbar die Mitarbeiter halten.

Heraeus hatte angekündigt, kurzfristig zahlreiche Mitarbeiter in Kurzarbeit zu schicken

Die Firma hatte Anfang des Monats angekündigt, kurzfristig einen Großteil der mehr als 600 Mitarbeiter in Kurzarbeit zu schicken. Als Grund gab das Unternehmen Auftragseinbrüche bei Großkunden in Asien und Amerika an. Auch Teichfuß sagt: „Der Glasfasermarkt ist zusammengebrochen.“ Der Preis sei in den vergangenen Jahren fast um die Hälfte gesunken.

Für die Heraeus-Mitarbeiter bedeute die Kurzarbeit, dass sie für die Arbeitszeit ihr normales Entgelt bekommen, erklärt die Gewerkschafterin. Hinzu komme Kurzarbeitergeld durch die Bundesagentur für Arbeit. „Laut unserem Manteltarifvertrag wird das dann noch auf 90 Prozent des Netto-Arbeitsentgeltes aufgestockt“, so Teichfuß. „Hier zeigen sich die Vorteile eine Flächentarifvertrages“, erklärt Teichfuß. (mz)