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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Musik und Lebensfreude

Von michael maul 13.05.2012, 14:33

wolfen/MZ. - Schon zu Beginn des Konzertes war das Jazz-Feeling im Wolfener Kulturhaus zu spüren und der Beifall vor dem ersten Titel zeugte von dem großen musikalischen Interesse der Gäste. Der bekannte Sänger, Fersnehstar und Entertainer Gunther Emmerlich war mit seinen acht Mitstreitern der Semper-House Band nach Wolfen gekommen, um der Jazz- und Swingmusik wieder einmal den gebührenden Respekt zu zollen. "Eigentlich hatten wir ja einen Termin in Berlin", sagt Emmerlich scherzhaft, aber man habe sich für Wolfen entschieden. Mit solche und ähnlichen Gags sorgte der 67-Jährige für die nötige Auflockerung zwischen den einzelnen Musiktiteln, die an sich schon die nötige Lockerheit brachten.

"Wir spielen Ihnen jetzt Repertoire der Semperoper", scherzte Emmerlich, bevor er mit seinen Musikern einen klassischen Titel von Jeremia Clarke anstimmte. Das diese Ankündigung allerdings ein Scherz war, zeigte sich im weitere Verlauf des Titels und des Abends. Sogar den Ungarischen Tanz Nummer 5 von Johannes Brahms hatten die Musiker in einer gekonnten Art und Weise in Richtung populärer Musik getrimmt. Bei diesen und ähnlichen Titeln merkte man den Männern um Gunter Emmerlich an, dass sie allesamt Profis auf ihren Instrumenten sind und der Musik in welcher Richtung auch immer, den passenden Ton geben. Als Solisten der sächsischen Staatskapelle sind oder waren die acht Männer in einem Ensemble tätig, dass weit über die Grenzen Deutschlands hinaus einen excellenten Ruf hat.

Emmerlich, der einer Gallionsfigur ähnlich, die einzelnen Titel ansagte und für scherzhafte Einlagen sorgte, überzeugte einmal mehr mit seiner sonoren Bassstimme und gekonntem Banjospiel. Was man den Herren im Frack auf den ersten Blick nicht unbedingt ansieht, ist die Leichtigkeit und Fröhlichkeit, mit der sie die Musik zelibrieren.

"Raten sie mal, wie viele Titel in dem folgenden Potpourrie der Opern enthalten sind, die schon einmal in der Semperoper gespielt wurden", forderte Emmerlich das Publikum auf. Mal klassscihe und mal jazzig gespielt, war die Lösung dieser Aufgabe dannn auch gar nicht so einfach. "Es waren 14 Themen aus elf Opern."

Doch auch so bekannte Stücke wie "Ol' Man River", St. Luois Blues", Basin Street Blues" oder den "Tiger Rag" spielten und sagen die Dresdener zur Begeisterung der Gäste. Dass die Musiker ihren Job aber nicht immer bierernst nehmen bewiesen zahlreiche Einlagen oder Gags. So hielt Pousaunist Michael Winkler einen über einen langen Zeitraum und forderte seine Kollegen per Zeichensprache zum Umblättern des Notenheftes auf.

Es sind die Vielfalt der Titel und die unterschiedlichen Tempi in der Musik, die zum einen zum Träumen einladen, gleich danach aber wieder zum Mitklatschen animieren. "Er hat uns wieder einmal überzeugt", sind sich Gerhard und Annelie Zimmer aus Delitzsch einig. Das Ehepaar erinnert sich dabei noch gern an die Jufegend zu rück, in der diese Art Musik nicht nur auf Tanzsälen gespielt wurden. "Wir haben auch eine große Schallplattensammlung", sagten sie.