Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Kunst im Rathaus-Keller für einen guten Zweck
BITTERFELD/MZ. - Die Auktion war das Besondere der mittlerweile vierten Verkaufsausstellung der Ernst-Thronicke-Stiftung, die derzeit im Kellergewölbe des Bitterfelder Rathauses zu sehen ist (die MZ berichtete). Die Resonanz darauf war jedoch nicht so hoch, wie man sich das erhofft hatte, sagt Stiftungsratsmitglied Carola Niczko gegenüber der MZ. Nur wenige Werke des Bitterfelder Heimatkünstlers sind bei der Versteigerung unter den Hammer gekommen.
Dennoch ist die Chance, ein solches Stück zu erwerben, noch lange nicht vertan. Zudem können nicht nur die rund 70 Teile der Ausstellung erworben werden, sondern noch viele andere, die auch bei der Aktion angeboten wurden. "Insgesamt handelt es sich dabei um 239 Exponate", erklärt Carola Niczko. Darunter befinden sich allein 175 Landschafts- und Porträtmalereien in den unterschiedlichsten Techniken wie Öl, Feder oder Bleistift. Weiterhin gehören 30 Aktmalereien und 34 Holzarbeiten zur Angebotspalette.
Alle Werke des Künstlers stammen aus dem Fundus der Ernst-Thronicke-Stiftung, die sich an seinem Todestag - dem 28. Oktober 2007 - gegründet hat. Thronicke hatte sein ganzes Vermögen der Stadt vererbt mit der Bedingung,
dass es zur Förderung der Malkunst eingesetzt wird. In mehreren Verkaufsausstellungen - die erste wurde in der Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld veranstaltet, zwei weitere liefen im Bistro Schiebel - soll ein Großteil der Werke veräußert werden. Das Geld fließt in die Stiftung.
Deren bisher größtes Projekt war der Umbau des ehemaligen Wohnhauses von Ernst Thronicke in der Bitterfelder Weinbergstraße. Am 28. Oktober, an seinem dritten Todestag und anlässlich seines 90. Geburtstages, konnte es als Begegnungsstätte und Jugendkunstschule feierlich eröffnet werden.
Zu der gegenwärtig im Ratskeller laufenden Ausstellung gehören ganz unterschiedliche Arbeiten: Da gibt es Grafiken beispielsweise vom Chemiepark und vom Bitterfelder Überbau. Da zeigt eine Zeichnung, wie Martin Luther 1546 das Hallesche Tor in Bitterfeld passiert, und in einer Aquarellmalerei hat Thronicke die Goitzsche-Landschaft verewigt. Auch eine Winter-Schlittenfahrt am alten Töpferwall ist zu sehen - passend zur jetzigen Jahreszeit. Interessant dürften zudem die Aktmalereien sein, die auch ein Zeugnis der Vielfältigkeit des Künstlers sind. Und so könnte man noch ganz viele andere Beispiele aufzählen.
Die Preise der angebotenen Arbeiten haben dabei die große Spanne zwischen zehn und 500 Euro. "Das rührt daher, dass es nicht nur um Originale geht, sondern auch Kopien und Drucksachen dabei sind, die Ernst Thronicke noch selbst angefertigt hat", so Niczko. Alle Stücke, die sich nicht in der Ausstellung befinden, sind in der Bitterfelder Stadtinformation im Rathaus anzusehen und auch zu erwerben.
Diese Werke können nach dem Kauf auch gleich mitgenommen werden - im Gegensatz zu den Ausstellungsstücken. Wer sich für ein solches entscheidet, muss sich bis zum Ende der Ausstellung am 4. Februar 2011 gedulden. An diesem letzten Tag dann können die erworbenen Werke zwischen 14 und 16 Uhr im Ratskeller abgeholt werden.
Die Öffnungszeiten der Ausstellung dort sind von Montag bis Donnerstag von 9 bis 18 Uhr und Freitag von 9 bis 16 Uhr. Interessenten müssen sich bei den Mitarbeitern der Stadtinformation melden. Dort kann auch der Katalog zur Ausstellung gekauft werden, der allerdings auch auf der Internetseite der Stadt Bitterfeld Wolfen unter den Links Kultur und Tourismus und Kultureinrichtungen einsehbar ist.