Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Ein Markt der Möglichkeiten in Krina
KRINA/MZ. - "Macht Spaß", sagt der Prettiner. Gleichwohl er hadert mit dem Wetter. Mal kämen die Besucher in Scharen auf die Märkte, dann würden sie angesichts drohender Regenschauer zu Hause bleiben. Planen könne man nicht, sagt Wirtz und hält die Fahne hoch für seine Teekreationen, die ganz offiziell mit zum Besten gehören, was die Heide bietet.
Auf dem Sommermarkt rund um die Freiluftschänke des Landhauses Krina ist der Teefachmann einer von vielen, die hier Heimat präsentieren. "Ich stamme aus der Heide, bin mit der Region verbunden", bestätigt auch Erhard Höppner. "Mithelfender Ehemann der Landhauschefin", gibt der Mann im Hofladen zu Protokoll und präsentiert alles andere als Einheitsware. Wildprodukte aus der Heide kommen an. Obwohl: Geschossen wird momentan wenig Wild. Warum? Da zuckt der Krinaer mit den Schultern. Der ganze Tag ist ein Highlight für Heimatfreunde. Schlager und Oldies kommen aus der Konserve, Volkstümliches präsentieren die Anhaltiner Blasmusikanten. Der Bär steppt im Saal. "Das macht echt Laune", kommentieren die Raguhner Musiker um Rudi Nagel und Fred Scheiter das Geschehen.
30 Anbieter meist regionaler Produkte hatte das Team vom Landhaus nach Krina geholt. Marianne Müller war eine von ihnen. Die Frau aus Gräfenhainichen ist durch Zufall auf den Geschmack gekommen. Sie stellt Seife in allerhand Varianten her und weiß von deren Vorzügen zu berichten. Mohn mischt sie bei. "Als Peeling." Bienenwachs macht die Haut wieder geschmeidig. In Summe und kombiniert mit ein paar Kräutern macht das die Gärtnerseife aus. "Säubert gründlich und pflegt", bestätigt die Heidestädterin. Weiterer Tipp: Ringelblume wirke entzündungshemmend, Salbei mindere die Transpiration.
Die Macher des Marktes und der Heideprodukte setzen auf den Aha-Effekt. Staunen und probieren ist erlaubt. Klaus Wirtz hat experimentiert und einen Tee auf Cranberry-Basis im Angebot. Der Fachmann kennt all die Kniffe, dank derer Alltägliches zum Besonderen wird.
"Wir sind bei fast jedem Markt hier draußen", erzählen Heidi Klabes und Anneliese Wünsche. Die Frauen aus Wittenberg haben ihre Männer abgeliefert. "Im Bierzelt", flunkern sie und gehen auf Entdeckertour. Korbwaren, von Raik Zenger mit deer Motorsäge geschnittene Figuren, Honig, Käse: Vielfalt soll den Markt rund um die Freiluftschänke ausmachen. "Kaufen sollen die Leute aber auch", bleibt Klaus Wirtz ein Freund der deutlichen Worte.