Alphorntrio Anhaltino: Alphorntrio Anhaltino: Fasziniert von den Klängen der Berge

Raguhn/MZ. - Und so hat das Alphorn jetzt auch die Ufer der Mulde erreicht. Dies verdankt es dem Vollblutmusiker Fred Scheiter, der gemeinsam mit Ehefrau Beate und Schwiegervater Rudi Nagel die "Anhaltiner Musikanten" verkörpert. Musikerzieherin Beate Scheiter hat mit dem Alphorn blasen jedoch nichts im Sinn. Das hätte nach ihrer Meinung auch keinen Zweck. Sie sei auf dem Akkordeon zu Hause. Doch sie habe sich eine "Steirische Harmonika" zugelegt - eine Art Akkordeon mit Knöpfen - mit dem sie das "Alphorntrio Anhaltino" künftig noch besser begleiten könne als mit dem Akkordeon.

Vom "Alphornvirus" gepackt war von Stund' an auch der Schwiegervater. Doch es sollte noch einige Monate dauern, bevor er seine Ehefrau vom Kauf eines Alphorns "überzeugen" konnte, meint der 65-jährige Tubaspieler mit einem verschmitzten Lächeln.

Doch fast zeitgleich habe Helmut Grossman, der bei Fred Scheiter vor Jahren das Trompetenspiel erlernt hat, sich auch ein Alphorn zugelegt. Für den Fahrschullehrer Grossmann ist das Alphornspiel Ausgleich. "Die Töne haben so etwas herrlich Beruhigendes", sagt Grossmann, der beim Spiel alles um sich herum vergessen und auftanken kann. "Dieses Phänomen haben wir auch bei unseren Konzerten erlebt", greift Scheiter den Gedanken auf. "Sobald wir die Alphörner auspacken und das Spiel beginnen, dann wird es plötzlich ganz still. Die vollen und dabei sanften Töne strahlen eine Ruhe aus, die ich so noch nie erlebt habe."

Fred Scheiter taucht etwas in die Geschichte des Alphorns ein, das aus Bergfichten - so, wie sie am Hang gewachsen sind - hergestellt wird. "Es gibt keine industrielle Fertigung", sagt Scheiter. Gearbeitet werden sie nur von Alphornbauern. Knapp vier Meter messe solch ein Alphorn, das in drei Teile zerlegt werden kann. "Wir haben bei unserem jüngsten Treffen in Österreich auch Alphörner gesehen, die nicht zerlegt werden können", erinnert sich Ehefrau Beate mit einem Schmunzeln an die langen Teile auf den Autodächern.

"Die Alphörner dienten in früherer Zeit dazu, sich bis ins Tal hinunter zu verständigen oder die Rinder auf den Almen bei Sturm oder Gewitter zu beruhigen", ist Scheiter noch einmal in der Vergangenheit.

Seit Mai gibt es nun den dritten Mann. Rudi Nagel konnte seine Ehefrau davon überzeugen, dass die dritte Stimme fehlt. Und wer das "Alphorntrio Anhaltino" einmal live erleben möchte, kann das am 8. August von 11 bis 13 Uhr beim Parkfest in Altjeßnitz.