Abgang auf leisen Sohlen Abgang auf leisen Sohlen: CDU-Mann Lars-Jörn Zimmer hat Stadtrat von Bitterfeld-Wolfen verlassen

Bitterfeld-Wolfen - Die Nachricht kommt überraschend: Der Christdemokrat Lars-Jörn Zimmer hat zum Jahresende seine Mitgliedschaft im Stadtrat von Bitterfeld-Wolfen beendet und wird nicht mehr für das Kommunalparlament bei den bevorstehenden Wahlen am 26. Mai kandidieren. Für ihn rückt der Bitterfelder Ortschaftsrat Uwe Müller nach.
Zimmer gehörte dem Gremium - zunächst dem Bitterfelder, später dann dem Bitterfeld-Wolfener Stadtrat - seit 1998 an. Als Motivation für seine Entscheidung führt der 48-jährige Landtagsabgeordnete gegenüber dieser Zeitung „persönliche Gründe“ an. Dies habe er der Stadtratsvorsitzenden so auch schriftlich mitgeteilt.
Auf Nachfrage zu den genauen Gründen sagt er: „Ich habe für mich Schwerpunkte gesetzt. Auf die will ich mich zukünftig stärker konzentrieren.“ Zimmer ist unter anderem Chef des Landestourismusverbandes von Sachsen-Anhalt und Vorsitzender des Goitzsche-Zweckverbandes. Neben dem CDU-Landesvorstand und dem Vorstand der CDU-Landtagsfraktion gehört er auch dem Bitterfelder Ortschaftsrat und dem Anhalt-Bitterfelder Kreistag an. Nach seinen Aussagen werde er die beiden kommunalen Mandate weiter wahrnehmen und bei den Wahlen zum Ortschaftsrat und Kreistag wieder antreten.
Beobachter sprechen von einem angespannten Verhältnis zwischen Zimmer und der CDU-Fraktionsspitze
Obwohl Zimmer dementiert, dass für die Entscheidung, dem Stadtrat den Rücken zu kehren, noch andere Faktoren eine Rolle spielen, vermuten Beobachter, dass das angespannte Verhältnis zwischen ihm und der CDU-Fraktionsspitze eine Rolle spielen könnte.
Der interne Führungsstil wurde bereits von Günter Sturm, einem Vertrauten von Zimmer, in einem offenen Brief kritisiert. Kurze Zeit später trat Sturm aus der Fraktion aus. Auf Nachfrage unter den verbleibenden Christdemokraten, was sie über den Abgang von Zimmer denken, heißt es: „Er war ja eh kaum da. Daher ist es richtig, dass er den Weg für jemand anderes frei macht.“
Gemeint ist Uwe Müller. Der 51-Jährige verpasste bei der Kommunalwahl 2014 den Einzug ins Stadtparlament und rutscht nun nach. Er soll bei der Sitzung am 23. Januar als neues ehrenamtliches Mitglied des Stadtrates verpflichtet werden. „Ich freue mich, dass ich nachrücke und eines von 40 Stadtratsmitgliedern werden“, sagt Müller, der Wahlkreismitarbeiter des Bundestagsabgeordneten Kees de Vries und Vorsitzender der CDU-Fraktion im Bitterfelder Ortschaftsrat ist.
(mz)