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9. Bundes-Olympiade 9. Bundes-Olympiade: Russisch für Fortgeschrittene

Von Dirk Skrzypczak 27.11.2003, 18:59

Wittenberg/MZ. - Annelie Hoenack streichelt mit der flachen Hand über die Säulen im Treppenaufgang des Melanchthon-Gymnasiums in Wittenberg. "Hier hat sich nichts verändert", sagt sie zu ihrer Tochter Dany. 1966 hatte die heutige Russisch-Lehrerin aus Berlin in dem geschichtsträchtigen Gebäude ihr Abitur gemacht. Nun ist sie wieder in der Lutherstadt, um die siebenköpfige Gruppe aus der deutschen Hauptstadt bei der 9. Bundes-Russisch-Olympiade zu betreuen. "Wir rechnen uns natürlich gute Chancen aus. So wie die anderen Teilnehmer natürlich auch", philosophiert sie kurz über die Erfolgsaussichten, bevor sie mit dem Menschen-Strom in der prächtigen Aula verschwindet.

91 Jugendliche aus 13 Bundesländern haben sich für den Wettstreit qualifiziert. Lediglich Bayern, Bremen und das Saarland sind nicht vertreten. Dennoch freut sich Klaus Dropmann aus Nordrhein-Westfalen, der als Leiter der Olympiade die Fäden in den Händen hält, über das Interesse an der russischen Sprache in der Bundesrepublik. "Die Sprache ist nicht tot. Dank engagierter Lehrer gelingt es immer wieder, Jugendliche für Russisch zu begeistern. Dabei geht es nicht um Vokabeln, sondern vielmehr um die Menschen, um einen Brückenschlag zwischen den Kulturen." Ein geeintes Europa sei ohne Russland undenkbar.

Nach dem Festakt am Donnerstagabend beginnt am Freitag die Olympiade mit dem schriftlichen Vergleich in der Aula des Martin-Luther-Gymnasiums. Am Sonnabend schließen sich die mündlichen Wettbewerbe in der Hundertwasserschule an, bevor am Abend die Besten wiederum in der Aula des Melanchthon-Gymnasiums geehrt werden. Dazu gibt es jede Menge Kultur- und Freizeitaktivitäten. Die jungen Sprachexperten wohnen alle in der Jugendherberge. Welche sieben Mitstreiter das deutsche Team im kommenden Jahr bei der Internationalen Olympiade in Moskau bilden werden, ist im Vorfeld nicht klar definiert. "Wir haben sieben Leistungsgruppen aufgestellt. Das heißt aber nicht, dass aus jeder Kategorie ein Schüler ausgewählt wird. Entscheidend wird letztlich allein die Leistung sein", so Dropmann.