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40. Teichfest in Schmerz 40. Teichfest in Schmerz: Früher kamen 10.000 Besucher - heute geht es familiärer zu

Von Ulf Rostalsky 02.07.2018, 10:14
Neben der sportlichen Leistung war auch Kreativität gefragt: Selbst Spider-Man hat sich beim Schmerzer Teichfest ins Zeug gelegt.
Neben der sportlichen Leistung war auch Kreativität gefragt: Selbst Spider-Man hat sich beim Schmerzer Teichfest ins Zeug gelegt. André Kehrer

Schmerz - 150 Zinkbadewannen - die Zahl hatte Gewicht. Nie zuvor wurden so viele Exemplare am und auf dem Wasser gezählt. Schmerz hatte den Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde sicher. Es war 1996, als Schmerz mit seinem Teichfest das Maß der Dinge war.

„Wir hatten unsere große Zeit“, blickt Lutz Schneider zurück. Der Chef des Heide- und Teichfestteams (HTT) erinnert sich wie Stellvertreter Maik Pannwitz an die Zeiten, als das Spektakel in der Heide zu Hause war und an drei Tagen mehr als 10.000 Besucher kamen. Damals gingen Schmerz und das Teichfestteam oft an die Grenze des Machbaren. Manchmal schossen sie auch über die Schmerzgrenze hinaus. Geschichte. Das Teichfest ist familiärer geworden.

40. Auflage des Teichfestes in Schmerz: Badewannenrennen, Bierrutsche und Kirschkernweitspucken

Die 40. Auflage am Wochenende ist eine Angelegenheit für Freunde des Klamauks. Für Fans des Badewannenrennens, von Beil-Zielwurf, Bierrutsche und Kirschkernweitspucken. Die Schmerzer ziehen ihr Ding durch. Das große Spektakel mit Tausenden Besuchern überlässt man Ferropolis und der Goitzsche. „Spaß haben wir trotzdem“, versichert Schneider.

Es sind die selbsterdachten Dauerbrenner, die Fans begeistern. Das Rennen mit der Badewanne gehört dazu. 25 Meter hin und zurück klingt nicht nach viel. Sie sind aber eine Herausforderung. Schließlich wird die Wanne zum Boot. Zum U-Boot aber darf sie nicht werden. Also Balance halten und beim Paddeln mit bloßen Händen möglichst wenig Wasser ins Gefährt schaufeln.

„Wanne ab“ und los geht die Hatz

Die meisten Wannenkapitäne haben das Gefühl. Kommando „Wanne ab“. Und los geht die Hatz. Kerstin Heilemann ist erfahren in der Wanne und auf dem Wasser. Die Schmerzerin will sich dennoch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. „Die Konkurrenz ist stark“, weiß die Frau im Teufelskostüm. Bluff oder Vorahnung? Am Ende ist Heilemann bei den Frauen nicht zu schlagen. Nach 1:01 Minuten schlägt sie im Ziel an. Wannenkönigin. Da schlägt des Herz höher.

Noch schneller sind die Männer. Ganze 51 Sekunden braucht der Sieger Thomas Kolaschewski. Der Brehnaer verweist Lokalmatador Erik Schneider (57 Sekunden) und den Dessauer Tobias Wirth (1:00 Minuten) auf die Plätze. Doch Schneider will das große Ding und wird zum Ironman. Er schwimmt und watet durch den Teich, paddelt in der Wanne und ist auch am Ufer zu Fuß nicht zu schlagen. Das muss gefeiert werden.

Privatfehde auf dem Wasser: Buntes Kostüm ist Pflicht

Teichfest und Badewannenrennen machen Laune. Ivonne Rühlich und Ehemann Henry tragen seit Jahren ihre Privatfehde auf dem Wasser aus. Buntes Kostüm ist Pflicht. Dass Henry als Henriette gleich mehrfach untergeht und zum Kenterkönig wird, ist Nebensache. „Hauptsache mehr angestrengt als die Nationalmannschaft.“ Der Seitenhieb auf Jogis Jungs muss sein. Und leise Töne haben sie in Schmerz ohnehin nie angeschlagen.

Sie haben in 40 Jahren nichts ausgelassen. Überm Teich zeigten die Hochseilartisten der Familie Traber ihr Geschick. Auf der Bühne rockten Slade und die The Glitter Band. Hier sangen Cora ihr Lied von Amsterdam. Auf dem Schmerzer Dreieck wurden Radrennen ausgetragen. Und heute? „Wir feiern und haben gute Laune“, sagt Lutz Schneider.

Auch der Ramsiner Fritz Henze frohlockt. 50 von maximal 60 möglichen Punkten im Bierkrugschieben: Die Säge als Hauptpreis war in greifbarer Nähe. Einen Schritt weiter waren Lena Kapke und Hannah Bley. Die Mädchen teilten sich eine Wanne und gewannen in 1:15 Minuten das Rennen in der Kinderklasse. (mz)

Auf die Plätze, fertig, los: Die Spaß- und Freizeitsportler treten bei den Wettkämpfen direkt gegeneinander an.
Auf die Plätze, fertig, los: Die Spaß- und Freizeitsportler treten bei den Wettkämpfen direkt gegeneinander an.
André Kehrer