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Winter im März Winterwetter im März 2018: Bernburg bibbert bei Wind aus Nord-Ost

Von Katharina Thormann und Dirk Skrzypczak 17.03.2018, 13:55
Die Mitarbeiter des Betriebshofs Bernburg, Jörg Trümmel und Kerstin Görnert, streuten unter anderem Sand am Saalplatz.
Die Mitarbeiter des Betriebshofs Bernburg, Jörg Trümmel und Kerstin Görnert, streuten unter anderem Sand am Saalplatz. Engelbert Pülicher

Bernburg - Eigentlich hatte sich Tobias Baumgraß fest vorgenommen, dieser Tage mit der Frühjahrsbepflanzung in der Stadt Bernburg zu beginnen. Bunt sollte Bernburg bis Ostern werden. Mit rund 15.000 Primeln, Stiefmütterchen und Tausendschön, die bereits geordert wurden und nun auf ihren großen Auftritt warten müssen.

Denn das Vorhaben des Gärtnermeisters beim städtischen Betriebshof ist nicht ins Wasser, sondern in eine mehr als sieben Zentimeter dicke Schneedecke gefallen. Anstatt die Beete bei angenehmen Frühlingstemperaturen vorzubereiten, haben seine Mitarbeiter beim erneuten Wintereinbruch am Freitag während des Streuens von Treppen und Fußwegen eiskalte und durchnässte Füße bekommen.

Meteorologe Thomas Hain: Es wird furchtbar kalt

Und ein Ende ist erst mit Beginn der neuen Woche in Sicht. „Das es im März noch einmal schneit, ist ja nicht ungewöhnlich. Was den Menschen aber zu schaffen machen dürfte, ist der Temperatursturz. Es wird furchtbar kalt“, sagte am Freitag Meteorologe Thomas Hain der MZ.

Hoch „Irenäus“ schaufelt eisige Luftmassen aus Osteuropa in die Region. „Die Temperaturen gehen zurück, werden am Wochenende auch tagsüber bei minus fünf Grad Celsius liegen. Das Problem ist der starke Wind aus Nord-Ost, denn dann beträgt die gefühlte Temperatur minus 20 Grad Celsius oder noch weniger“, sagte Hain.

Gefühlte Temperatur minus 20 Grad Celsius

Hinzu kommt auch noch der vorausgesagte Neuschnee, der den rund 25 Mitarbeitern des Bernburger Betriebshofs eine sehr kurze Nacht bescheren wird. „Wir werden am Samstagmorgen sehr zeitig beginnen, um unsere Liste abzuarbeiten“, kündigte Baumgraß an.

Trotz Grippewelle, die auch vor dem Betriebshof nicht haltgemacht hat, sind alle möglichen Kräfte aktiviert worden, um die Straßen, Gehwege und Treppen von Schnee und Eis zu befreien. Vor allem an den Anhöhen wie der Wilhelmstraße drohen gefährliche Rutschpartien, genauso wie am Weinberg.

Aber auch auf den Kreisstraßen gab es bereits am Freitag einiges zu tun. Bereits morgens ab 4 Uhr waren die Mitarbeiter des Kreiswirtschaftsbetriebes im Einsatz. Auch für sie wird es am Wochenende keine Verschnaufpause geben, kündigte Kreiswirtschaftsbetriebschef Ralf Felgenträger an.

Pflanzen eingepackt unter einer dicken Vliesdecke

Doch die Mitarbeiter des Winterdienstes sind bei weitem nicht die einzigen, die über den erneuten Temperatursturz kurz vor Beginn des Frühlings stöhnen. Auch die Blumenhändler sind betroffen. Da die Blumenkästen und Beete der Kunden noch voller Schnee sind, harren die Frühblüher in Massen in den Gärtnereien aus.

Auch im Gartencenter Bestehorn in Bebitz. Dort sind die Pflanzen eingepackt unter einer dicken Vliesdecke. „Die Freifläche sieht jetzt aus wie damals der von Christo eingehüllte Berliner Reichstag“, sagte Geschäftsführer Volker Bestehorn. Er nimmt die Wetterlage aber gelassen: „Es ist zwar nicht schön, aber auch nicht ungewöhnlich.“ (mz)

Die Räum- und Streufahrzeuge sind seit Freitagmorgen wieder im Dauereinsatz.
Die Räum- und Streufahrzeuge sind seit Freitagmorgen wieder im Dauereinsatz.
Pülicher