Sanierung am Vereinshaus Wie der grüne Strom zu den Ruderern nach Bernburg kommt
Der Bernburger RC lässt eine Photovoltaik-Anlage installieren. Der Verein konnte das Projekt gerade jetzt auf die Beine stellen, weil niemand anderes gefördert werden wollte. Wie auch die Trainer auf der Saale davon profitieren könnten.

Bernburg. - Wärmepumpen sind sicherlich nicht das Allheilmittel, um die Energiewende zu bewerkstelligen. Trotzdem hat sich der Bernburger Ruderclub Gedanken gemacht, wie er in Zukunft einen nachhaltigen „grünen Fußabdruck“ hinterlässt.
Ideal für eine Photovoltaik-Anlage
„Wir haben seit einem Jahr darüber nachgedacht, wie wir uns an der Energiewende sinnvoll beteiligen können und selbst grünen Strom erzeugen. Viele Zufälle haben uns geholfen, unser Projekt innerhalb eines recht kurzen Zeitraums erfolgreich auf den Weg zu bringen“, erklärt der Vereinsvorsitzende Gerhard Hartkopf im Gespräch.
Schon seit einiger Zeit schwebte dem Vereinsvorstand vor, auf dem Dach des Bootshauses eine Photovoltaik-Anlage zu installieren. Der Standort biete sich förmlich an, so Gerhard Hartkopf, der seit 30 Jahren an der Spitze des Bernburger Ruderclubs steht und kürzlich vom Ruderverband Sachsen-Anhalt für sein jahrzehntelanges Engagement mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet worden ist.
Erstes Fördergeld kam von der Stadt
Doch allein konnte der Bernburger Ruderclub die Investitionssumme von etwa 45.600 Euro nicht stemmen. Er benötigte tatkräftige Hilfe.
Der Beschluss des Bernburger Stadtrates, dem Verein für dieses Unternehmen 10.000 Euro zur Verfügung zu stellen, brachte den Stein erst richtig ins Rollen. Dabei hatten die Ruderer das große Glück, dass sie seinerzeit der einzige Bewerber für diesen Fördertopf gewesen waren.
Dankbar für Unterstützung des Rates
„Ohne die positive Entscheidung des Bernburger Stadtrates wäre es nicht möglich gewesen, die weiteren Schritte zu gehen. Dafür sind wir wirklich sehr dankbar, natürlich auch allen anderen Unterstützern“, erklärte der Vereinsvorsitzende des Bernburger Ruderclubs.
So stieß das Vorhaben nicht nur bei Bernburgs Oberbürgermeisterin auf offene Ohren. „Das Gesamtpaket stimmt. Ein engagierter Verein möchte für die Nachhaltigkeit seines Gebäudes etwas tun und hat dafür viele Partner mit ins Boot geholt. Es ist schön, dass sich der Ruderclub um sein Objekt kümmert. Der BRC leistet außerdem eine vorbildliche Nachwuchsarbeit“, sagte Oberbürgermeisterin Silvia Ristow (Die Linke).
Auch beim Land war der Antrag konkurrenzlos
Auch bei der Beantragung der Fördermittel beim Land waren die BRC-Verantwortlichen zum richtigen Zeitpunkt mit ihrem Anliegen vorstellig und bekamen konkurrenzlos 20.000 Euro bewilligt. Die vergangene Woche übergebene 8.000-Euro-Spende aus der Stiftung der ehemaligen Kreissparkasse Bernburg machte die ganze Sache endgültig rund.
„Glücksgöttin Fortuna stand bei diesem Vorhaben schon ein wenig auf unserer Seite“, so der BRC-Vorsitzende. Doch Glück hat nur der Tüchtige, der etwas auf die Beine stellt. Etwa 7.600 Euro steuert der Bernburger Ruderclub aus Eigenmitteln für dieses Projekt bei.
Auftrag ist schon erteilt
Bis Ende September soll laut Aussage von Gerhard Hartkopf die Solarzentrum Bernburg GmbH die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Vereinsgebäudes installieren. Der Auftrag dafür ist schon herausgegeben.
In Kürze sollen die Arbeiten auf dem Dach des Bootshauses beginnen. Die Anlage hat eine Leistung von 20,5 Kilowatt Peak und kann bei optimaler Südausrichtung im Jahr rund 19.500 Kilowattstunden Strom erzeugen, der gespeichert werden kann. Allein der Batteriespeicher kostet etwa 11.000 Euro – eine gut angelegte Investition.
Die Boote der Trainer sind schon im Visier
Nicht nur das Bootshaus soll nach der Errichtung der Photovoltaik-Anlage unabhängig von der Stromversorgung sein und sich durch Stromeinspeisungen ins Netz amortisieren. Noch werden die Motorboote des Ruderclubs mit Diesel betankt.
Doch mit der Photovoltaik-Anlage und dem Batteriespeicher in der Hinterhand soll es in naher Zukunft möglich sein, dass die Trainer Katrin Struve und Maik Wartmann ihre Schützlinge mit elektrisch angetriebenen Booten beim Training auf der Saale begleiten können.