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Auszeichnung Wasserwacht des DRK Bernburg: Ramona Kleinfeld wird für ehrenamtlichen Einsatz als "Salzlandfrau" ausgezeichnet

Von Susanne Schlaikier 13.03.2019, 15:06
Ramona Kleinfeld an ihrer Wirkungsstätte - der Bernburger Schwimmhalle.
Ramona Kleinfeld an ihrer Wirkungsstätte - der Bernburger Schwimmhalle. Engelbert Pülicher

Bernburg - Eigentlich sollte der vergangene Freitag – es war Frauentag – für Ramona Kleinfeld ein besonderer werden. Eine gute Bekannte hatte sie extra gebeten, sich den Nachmittag freizuhalten. „Man hatte mir gesagt, dass ein schöner Nachmittag beim DRK geplant ist“, sagt die 68-Jährige. Doch dann musste sie aus gesundheitlichen Gründen absagen (die MZ berichtete).

Da jedoch ahnte sie noch gar nicht, dass die gute Bekannte geflunkert hatte und es kein netter Nachmittag beim DRK, sondern sie eigentlich im Salzlandtheater in Staßfurt bei der Ehrung zur „Salzlandfrau“ für ihr Lebenswerk ausgezeichnet werden sollte. „Dabei bin ich doch nur ein kleines Rädchen im Verein“, meint Kleinfeld bescheiden.

Wasserwacht vom Deutschen Roten Kreuz hatte die 68-Jährige vorgeschlagen

Das sehen ihre Mitstreiter bei der Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes offenbar ganz anders. Denn sie hatten die 68-Jährige für die alljährliche Ehrung des Salzlandkreises vorgeschlagen. Seit 26 Jahren ist die Mutter einer Tochter, die mit ihrem Mann außerdem vier Pflegekinder großgezogen hat, Mitglied beim DRK.

Zählt man die Jahre vor der Wende 1989 mit, kommen sogar 50 zusammen. Bei der Wasserwacht ist sie nicht nur erste Ansprechpartnerin in der Schwimmhalle bei allen Fragen rund um die Schwimmkurse, sondern sie bereitet auch viele Veranstaltungen in der Freiluftsaison vor.

Ansprechpartnerin für Schwimmkurse und Köchin bei DRK-Einsätzen

Und wenn die Mitglieder der Wasserwacht im Einsatz sind, werden sie von „Mutti“, wie Ramona Kleinfeld von vielen liebevoll genannt wird, bekocht. Durch ihre Pflegekinder ist die gelernte EDV-Facharbeiterin einst zur Wasserwacht gekommen. Davor hatte die gebürtige Bernburgerin, die die Franz-Mehring-Schule besucht hat, mit dem nassen Element eigentlich nichts am Hut.

„Die Kinder mussten ja schwimmen lernen und da sind wir irgendwann bei der Wasserwacht gelandet“, erzählt sie. Nach und nach habe sie kleinere Aufgaben übernommen, „weil ich nicht ’nein’ sagen kann“. Das hat sie später auch bei den anderen Vereinen getan, in denen ihre Kinder die Freizeit verbracht haben. Beim Tanzen zum Beispiel. Oder beim Reiten.

Ramona Kleinfeld hat als Rentnerin hat mehr Spielraum für ihr Ehrenamt

Geblieben aber ist bis heute ihr Engagement bei der Wasserwacht, in der auch ihr jüngstes Pflegekind (12) Mitglied ist. Auch wenn sie hin und wieder schon das Alter spürt, macht Ramona Kleinfeld ihre Arbeit noch immer gern. „Man ist anerkannt“, sagt sie.

Und obwohl sie schon darüber nachgedacht hat, etwas kürzerzutreten, ist ein Ende ihres Engagements noch nicht absehbar. Sie könne auch noch gar nicht aufhören, sagt Kleinfeld. Denn im Gegensatz zu vielen ihrer Mitstreiter beim DRK ist sie schon Rentnerin und kann sich ihre Zeit frei einteilen.

Dass es nun mit der Ehrung in Staßfurt nicht geklappt ist, findet sie aber im Nachhinein gar nicht so schlimm. Denn im Rampenlicht stehen, das mag Ramona Kleinfeld so gar nicht. „Da hätte ich ja auf die Bühne gehen müssen – und das ist überhaupt nicht meins“, sagt die 68-Jährige.

Stattdessen wurde ihr die Auszeichnung in Form einer Tonfigur in ganz kleinem, privaten Rahmen übergeben: Ronny Beier, Klaus-Ulrich Jahn und Jeannine Förster Trümper hätten sie ihr nach Hause gebracht, erzählt Kleinfeld, die zwar noch immer noch ganz genesen ist. Aber zumindest geht es ihr schon besser als am vergangenen Freitag. (mz)