Vermisste Michelle Vermisste Michelle: Suche nach 16-Jähriger bis Saarbrücken ausgeweitet

Bernburg - Seit Ende November hat sie niemand mehr zu Gesicht bekommen. Die 16-jährige Michelle ist wie vom Erdboden verschluckt. Die Polizei hat nach dem Verschwinden keine Spur gefunden, die zu dem jungen Mädchen aus Bernburg führen könnte.
Inzwischen wird nach Michelle öffentlich mit einem Foto gesucht. Selbst Medien im 560 Kilometer entfernten Saarbrücken haben das Bild schon veröffentlicht. Dorthin hatte Michelle Kontakte. Doch alle Versuche, das seit acht Wochen vermisste Mädchen zu finden, scheiterten bisher.
Persönlichkeitsrechte: Suche nach 16-Jähriger erst ohne Foto
Mit dem Foto des Teenagers sucht die Polizei nun seit gut einer Woche öffentlich nach der 16-Jährigen. Doch warum wurde das Bild erst jetzt herausgegeben?
„Wir müssen zunächst erst einmal alle anderen Möglichkeiten ausschöpfen, bevor wir uns an die Öffentlichkeit wenden“, sagt Polizeisprecher Marco Kopitz auf MZ-Nachfrage.
Immerhin müssten auch die Persönlichkeitsrechte des Mädchens gewahrt werden. „Es geht ja nicht um eine Fahndung, sondern um eine Suche“, so Kopitz. Und deshalb wurde zunächst im Raum Bernburg und im gesamten Salzlandkreis nach Michelle sowie im Umfeld des Kindes nach Hinweisen gesucht.
„Wir haben uns dabei an alle bekannten Kontakte gewandt bis hin nach Saarbrücken“, sagt Kopitz.
Michelle seit November 2016 verschwunden
Diese Stadt nannte Michelle oft als Ziel für ihre Ausreißversuche. Das Mädchen ist schon mehrfach aus einer betreuten Wohngruppe der St. Johannis GmbH in Bernburg weggelaufen.
„Per Facebook ist die MZ-Nachricht über die Suche nach Michelle bis nach Saarbrücken gelangt“, so Kopitz. Dort sei sie inzwischen von einer Tageszeitung weiterverbreitet worden. Doch alle Bemühungen verliefen im Sande. Michelle bleibt verschwunden.
16-Jährige als Ausreißerin bekannt
„In allen anderen Fällen ist sie bisher immer unversehrt aufgefunden worden“, sagt Kopitz. Vielleicht habe auch deshalb die Mutter der 16-Jährigen erst spät ihre Einwilligung zur Suche per Foto gegeben.
„Auch wenn Michelle schon lange nicht mehr zu Hause wohnt und in ihrer Einrichtung Betreuer hat, muss die Mutter immer noch die Entscheidungen mit fällen“, so Kopitz.
Dass Michelle etwas zugestoßen sein könnte, das kann der Polizeisprecher zwar nicht ausschließen. Dennoch: „Wie viele Kinder mit einer schwierigen Vergangenheit kann sie sich gut um sich selbst kümmern. Trotzdem ist sie noch ein Kind, das beschützt werden muss.“
Hinweise zu Michelles Aufenthaltsort an die Nummer 03471/37 90 (mz)