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Trickcatting Trickcatting: Training für die Katz'

Von katharina Thormann 20.01.2014, 13:37
Dayana Winkler übt täglich mit ihrer sechsjährigen Katze Phiene das Männchen-Machen.
Dayana Winkler übt täglich mit ihrer sechsjährigen Katze Phiene das Männchen-Machen. ENGELBERT PÜLICHER Lizenz

Ilberstedt/MZ - Ein Klick genügt, und schon streckt Phiene ihre rechte Tatze aus und schlägt auf die flache Hand ihres Frauchens. Das Kommando „Gib mir Fünf“ beherrscht die sechsjährige Katze von Dayana Winkler schon fast im Schlaf. Genauso wie: Sitz! Platz! Gib Pfötchen! Schließlich wartet als Belohnung ein kleines Stück Trockenfleisch, dem der Vierbeiner einfach nicht widerstehen kann.

„Man kann allen Tieren mit einer Belohnung Kunststücke beibringen, nicht nur Hunden, auch Katzen und sogar Pferden“, ist die 30-jährige Ilberstedterin überzeugt. Bestes Beispiel dafür sind ihre beiden Stubentiger, die seit zwei Jahren so einige Tricks auf Lager haben, die normalerweise nur Hunde beherrschen. Wie sie dazu gekommen sind? „Ich habe mit unserem Hund geübt. Als er dann Leckerlis bekam, wollten die Katzen auch etwas abhaben“, erinnert sich die Ilberstedterin an den Anfang des Trickcattings (Tricks für Katzen), abgeleitet vom so genannten Trickdogging (Tricks für Hunde).

Das Hobby zum Beruf machen

So heißt das Kunststücke-Einstudieren in der Fachsprache, das es inzwischen sogar schon mit einigen Tier-Sendungen ins Fernsehen geschafft hat. Wer es selbst ausprobieren möchte, braucht dafür nur einen Clicker und ein paar Leckerlis, zählt Winkler auf. Dann kann durch Ringe gesprungen, Slalom gelaufen oder Pfötchen gereicht werden. Zumindest, wenn Frauchen oder Herrchen etwas Geduld haben und täglich üben.

Eine Einheit dauert bei der Ilberstedterin etwa fünf Minuten, dann ist die Portion Leckerlis alle. „Man muss schon aufpassen, dass sie nicht zu viel bekommen“, sagt Winkler. Nichtsdestotrotz hat das Training auch seine Vorteile: Die Katzen bleiben fit, bauen Muskeln auf, können besser die Balance halten. Selbst die älteren Stubentiger, die eben leichtere Aufgaben zu lösen haben.

Das stößt aber nicht bei jedem auf Zuspruch. „Natürlich gibt es auch Vorurteile. Manche sagen, dass es nicht naturgemäß ist und die Katzen keine Zirkustiere sind. Aber das ist falsch. Die Tiere wollen beschäftigt werden. Gerade die Hauskatzen, die keinen Auslauf haben“, weiß die Ex-Berlinerin, die aus ihrem Hobby nun auch ihren Beruf machen will. Allein schon aus gesundheitlichen Gründen.

„Gib mir Fünf“

Denn ihren Beruf als Malerin und Lackiererin musste sie an den Nagel hängen. Inzwischen steckt sie mitten in der Ausbildung als Tiertrainerin an der Animal-Ship-Schule in Dresden. Spezialisierung: Hunde und Katzen. Denn es soll in Zukunft nicht nur bei Kunststücken bleiben, die sie den Tieren beibringen wird: „Ich möchte auch irgendwann den Hunde- und Katzenhaltern helfen, wenn ihre Tiere Verhaltensstörungen haben.“

Immerhin wenden sich schon jetzt einige über das Internet an sie, wenn ihre Stubentiger die Sofas zerkratzen oder unerlaubt ihr Revier in der Wohnung markieren. Rat holen sich viele Katzenhalter aber auch für neue Tricks, vor allem auf Winklers Facebook-Seite. Mittlerweile hat diese schon 450 Fans, die inzwischen immer öfter sogar bei Wettbewerben die Kunststücke auf Videos vorführen. Einer der Stars: Phiene mit ihrem „Gib mir Fünf“.

Weitere Infos zur Tiertrainerin unter: www.facebook.com unter Trickcatting oder auf folgender Internetseite: www.trickcatting.de